Meppens Trainer Christian Neidhart nahm gegenüber der 0:1-Auftaktniederlage beim Tabellenführer VfL Osnabrück vier Änderungen an seiner Startelf vor: Granatowski, Wagner, Guder und Amin starteten für Undav, Leugers, Kleinsorge und Vrzogic.
Uerdingens Interimstrainer Stefan Reisinger wechselte im Vergleich zur 0:3-Heimpleite gegen die Würzburger Kickers auf fünf Positionen: Erb, Daube, Konrad, Rodriguez und Osawe spielten für Schorch, Öztürk, Krempicki, Litka und Kefkir.
Uerdingen wirkt gehemmt - Meppen spielt befreit auf
Die Querelen der letzten Tage mit der Entlassung von Stefan Krämer und der Suspendierung der beiden Führungsspieler Christopher Schorch und Tanju Öztürk gingen nicht spurlos an der Mannschaft des KFC Uerdingen vorbei. Der Tabellenvierte wirkte von Anfang an gehemmt und hatte große Probleme den Rhythmus zu finden.
3. Liga, 22. Spieltag
Komplett konträr präsentierte sich der Tabellenfünfzehnte Meppen. Der Neidhart-Elf war nicht anzuerkennen, dass sie sich seit Saisonbeginn um den Bereich der Abstiegszone befindet. Im Gegenteil: Von Anpfiff weg gingen die Hausherren leidenschaftlich zu Werke und setzten durch Proschwitz nach wenigen Sekunden den ersten Warnschuss, als der Mittelstürmer aus knapp zehn Metern an den Pfosten schoss (1.).
Auch im weiteren Verlauf präsentierten sich die Emsländer bei widrigen Platzverhältnissen aktiver im Spielgeschehen und bissiger in der Zweikampfführung. Doch es schlichen sich im Abschluss immer wieder leichte Unkonzentriertheiten ein - die letzte Präzision ließ stark zu wünschen übrig.
Uerdingen im Stile einer Spitzenmannschaft
Anders machten es die Gäste: Zunächst hielt Vollath nach Komedas Dropkick mit einem tollen Reflex die Null fest und im direkten Gegenzug konterte Uerdingen die aufgerückten Meppener aus. Aigner konnte ohne Gegenwehr über den halben Platz sprinten und legte an der Grundlinie angekommen mustergültig für Beister zurück, der aus zehn Metern zur Führung einschob (47.).
Den Spielverlauf änderte das frühe Tor nach dem Seitenwechsel nicht. Der SVM blieb weiter am Drücker und suchte sein Heil fast unentwegt in der Offensive - den Ball über die Linie beförderten aber wieder die Krefelder: Rodriguez chippte das runde Leder genau zwischen die beiden gegnerischen Innenverteidiger und ermöglichte so Osawe die Einschusschance. Der KFC-Stürmer profitierte bei seinem Lupfer-Tor noch von Domaschkes Unachtsamkeit - der Torhüter war viel zu weit aus seinem Kasten geeilt (75.).
Meppen belohnt sich spät, aber richtig
Mit dem Mute der Verzweiflung griff Meppen weiter an - und sollte sich spät für den leidenschaftlichen Auftritt belohnen. Erst verkürzte Proschwitz mit seinem siebten Saisontreffer per Kopf (84.). Dann zirkelte Kremer die Kugel sehenswert von der rechten Strafraumkante in das linke untere Toreck (88.). Und mit dem Schlusspfiff stellte Proschwitz die Partie komplett auf den Kopf, indem er den von Maroh verschuldeten Handelfmeter souverän über die Linie schob (95.+5).
Der SVM muss nach dem Last-Minute-Sieg am nächsten Spieltag (Sonntag, 13 Uhr) zum Tabellenvorletzten Aalen und könnte sich dort mit dem nächsten Dreier etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Zu gleicher Zeit empfangen die Krefelder, die im Emsland bereits ihre dritte Niederlage in Folge einstecken mussten, den TSV 1860 München.