Kiels Trainer Tim Walter vertraute nach dem 3:1-Sieg in Bochum auf exakt dieselbe Startelf.
Union Berlins Coach Urs Fischer wechselte nach dem 1:1 gegen Bielefeld hingegen viermal Personal: Mané, Gogia, Kroos und Lenz ersetzten Mees, Hartel, Zulj (alle Bank) und Reichel (nicht im Kader).
Im Duell zweier Aufstiegsaspiranten begannen die Kieler Hausherren forscher, den ersten Abschluss der Partie verbuchten aber die eisernen Gäste durch den dribbelstarken Gogia (4.). In den Folgeminuten erarbeitete sich Berlin ein spielerisches Übergewicht, brachte KSV-Keeper Kronholm nach einer Mané-Flanke durchaus in Bedrängnis (6.). Überschaubare Annäherungen aus der Distanz und unvollendete Einzelaktionen, die harmlos blieben, prägten das Bild des ersten Abschnitts über weite Strecken - gerade auf Seiten der Störche. Die nach 24 Minuten über ihr Sturmduo aber auch zu einer guten Chance kamen: Okugawa bediente Serra, der aus zentraler Position an Gikiewicz scheiterte (24.).
Schmidt prüft Kronholm - Kroos steht blank
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Nur eine Minute später hätten 9500 Zuschauer beinahe ein Kieler Eigentor gesehen: Schmidt hatte eine scharfe Berliner Flanke unfreiwillig in Richtung eigener Kasten verlängert, Kronholm das Spielgerät aber geistesgegenwärtig gegen den Pfosten gelenkt. Kurz darauf zappelte die Kugel dann trotzdem im KSV-Netz: Prömel enteilte auf rechts zwei Kielern und spielte das Kunstleder in den Rückraum, wo Kroos freistehend ins lange Eck vollstreckte (27.). Der Mittelfeldmann der allgemein abgezockteren Hauptstädter verpasste kurz vor dem Pausenpfiff gar einen zweiten Treffer, traf, nachdem Gogia sich zu spät vom Ball getrennt hatte, aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz (41.).
Die KSV müht sich, dann rettet Wahl
Die Hausherren waren alarmiert - und nach dem Seitenwechsel bemüht, zeitnah zum Ausgleich zu kommen. Okugawa, im ersten Durchgang häufig zu verspielt, zog aus halblinker Position im Strafraum trocken ab, fand seinen Meister aber im glänzend reagierenden Gikiewicz (51.). Nur wenig später drosch Mühling seinen Versuch aus der Drehung von halbrechts ein Stück über den Querbalken (52.). Nach 70 Minuten kamen plötzlich die Eisernen auf die Idee, vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Andersson wurde geschickt und umkurvte Kronholm, sein persönlicher Bewacher Wahl kratze das Spielgerät aber von der Torlinie (70.).
Hartel und Andersson sorgen für die Schlusspunkte
Dafür war es Kronholm, der gegen den eingewechselten Mees parierte (74.). Okugawa beförderte die Kugel aus spitzem Winkel nach einer Flanke immerhin noch auf den Kasten, von einer Schlussoffensive waren die stark nachlassenden Störche weit entfernt. Der Schlusspunkt war den dominanten Hauptstädtern (20:7 Torschüsse) vorbehalten, die über Hartel zunächst den Pfosten trafen und nur Sekunden später durch Anderssons Abstauber das entscheidende 2:0 markierten (90.+1). Somit positioniert sich das Fischer-Team immer besser im Aufstiegsrennen, in dem Holstein einen Dämpfer hinnehmen musste.
Kiel gastiert am Samstag (13 Uhr) in Darmstadt. Union Berlin ist bereits am Freitag (18.30 Uhr) zu Gast in Ingolstadt.