St. Paulis Coach Markus Kauczinski hatte bereits nach dem 1:2 gegen Aue personelle Änderungen angekündigt - und hielt Wort. Hoogma verdrängte Carstens in der Innenverteidigung, auf der offensiven Außenbahn erhielt Sobota den Vorzug gegenüber Miyaichi. Außerdem musste Allagui aufgrund eines Magen-Darm-Infekts passen, für ihn kam Eigengewächs Zehir zu seinem Startelfdebüt.
Nur eine Änderung nahm Ingolstadts Trainer Jens Keller im Vergleich zum 2:1 gegen Bochum vor: Der zuletzt erkrankte Mavraj kehrte zurück und rückte für Gimber in die Startformation.
Defensive dominiert: Keine Highlights in Hälfte eins
Beide Teams neutralisierten sich in der ersten Hälfte weitgehend, den ersten Warnschuss für anfangs etwas griffiger wirkende Gäste gab Otavio ab (9.). Es sollte lange Zeit der einzig ernstzunehmende Abschluss in einem von den stabil angeordneten Defensivreihen dominierten Spiel bleiben. Die Partie spielte sich hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab und war geprägt durch zahlreiche Abspielfehler auf beiden Seiten. Erst nach einer halben Stunde wurde St. Pauli etwas präsenter und erspielte sich leichte Vorteile, kam aber bis auf einen Kopfball von Meier in die Arme von Tschauner (44.) aber auch nicht über Ansätze hinaus.
2. Bundesliga, 23. Spieltag
Meier zeigt seine Klasse - Kurzauftritt für Röcher
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. St. Pauli startete mit viel Schwung in die zweite Hälfte und besaß nach einer Unsicherheit von Tschauner die erste Gelegenheit durch Hoogma (52.). Kurz darauf zahlte sich die klare Leistungssteigerung der Hamburger dann aus: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß hatte Buballa links viel Platz zum Flanken und fand Meier mit einer flachen Hereingabe. Der Routinier vollstreckte in Mittelstürmermanier gegen die Laufrichtung von Tschauner (54.).
Ingolstadt war nun gefordert und investierte mehr in die Partie, biss sich an der disziplinierten Abwehr St. Paulis aber die Zähne aus. Sowohl bei Distanzschüssen von Träsch (61.), Kittel (71.) und Röcher (89.) als auch bei Kopfbällen von Krauße (82.) und Kutschke (88.) musste St. Paulis Schlussmann Himmelmann aber nicht mehr eingreifen. Stattdessen musste der erst in der 71. Minute eingewechselte Röcher nach einer Schwalbe und einem Handspiel in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Feld (90.+1). St. Pauli hingegen konnte sich bei einer bärenstarken Defensive bedanken und auch eine vergebene Großchance des eingewechselten Schneider (90.+3) verschmerzen - nach zuletzt zwei Niederlagen bleiben die Hanseaten dran an den Aufstiegsplätzen.
St. Pauli gastiert am Samstag in Paderborn (13 Uhr). Ingolstadt empfängt am Sonntag Köln (13.30 Uhr ).