Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus nahm gegenüber dem überzeugenden 3:0 in Regensburg drei Änderungen vor: Für Rechtsverteidiger Brunner, der wegen einer Erkrankung kurzfristig ausfiel, begann Clauss. Zudem verdrängte im Mittelfeld Weihrauch Seufert. Auch Börner stand nach muskulären Problemen wieder parat, für den DSC-Kapitän musste Salger (Bank) weichen.
Magdeburgs Coach Michael Oenning konnte im Vergleich zum 1:1 gegen Kiel wieder auf Kirchhoff zurückgreifen, der 28-Jährige verdrängte Hammann auf die Bank. Dort saß auch Niemeyer, der in der Startelf durch Perthel ersetzt wurde.
Bielefeld kam besser in die Partie und bestimmte die ersten Minuten. Doch die erste große Chance hatten die Magdeburger. In der 7. Minute zog Lohkemper im Strafraum ab, sein von Börner noch abgefälschter Schuss klatschte gegen die Querlatte. Nach dem Aluminiumtreffer war Magdeburg präsenter und nahm mehr am Spiel teil. Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Allerdings hatten die Defensivreihen zunächst alles unter Kontrolle, so dass es lange Zeit keine brenzligen Situationen mehr gab.
Dies sollte sich dann aber schlagartig ändern. In der 31. Minute foulte Börner Lohkepmer vor dem Strafraum und sah als letzter Mann Rot. Allerdings war Türpitz beim Abspiel zuvor aus dem Abseits gekommen. Perthel ließ sich von all dem nicht beeindrucken und zirkelte den Freistoß sehenswert zur Magdeburger Führung in die Maschen (33.). Doppelt bitter für die Arminen!
Der FCM hatte nun deutlich Oberwasser, einem weiteren Treffer durch Beck wurde in der 43. Minute aber wegen Abseits die Anerkennung verweigert. 120 Sekunden später war es dann aber so weit. Nach einem leichten Ballgewinn im Mittelfeld steckte Kirchhoff auf Lohkemper durch. Der Angreifer nahm auf der linken Seite Fahrt auf, steuerte alleine auf Ortega zu und verlud diesen mit einem Rechtsschuss ins rechte Eck zur 2:0-Pausenführung für die Sachsen-Anhaltiner (45.).
Bielefeld beweist Moral und schöpft Mut - Türpitz beruhigt Magdeburger Nerven
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Ohne personelle Änderungen ging es auf beiden Seiten weiter. Mit der Führung im Rücken und einen Mann mehr auf dem Platz zog sich Magdeburg etwas zurück und überließ den Bielefeldern zunächst die Initiative. Die Arminen suchten die Lücke, ein Freistoß durch Voglsammer in der 49. Minute, der eine Beute von FCM-Keeper Loria wurde, war allerdings die zunächst einzig nennenswerte Aktion der dezimierten Ostwestfalen.
Aber Bielefeld bewies Moral und war weiterhin bemüht. Denn der FCM stand zwar sicher in der Defensive, ließ andererseits aber trotz Überzahl Genauigkeit und Konsequenz bei den Gegenstößen vermissen. Dies sollte sich in der 69. Minute rächen. Prietl durfte nach einem Ballgewinn Bielefelds ungehindert durch das Mittelfeld spazieren und passte kurz vor dem Sechzehner auf Hartherz. Dessen Hereingabe von der linken Seite verwertet Klos mit etwas Glück zum Anschlusstreffer.
Für Spannung in der Schlussphase war also gesorgt. Trotz Unterzahl witterte Bielefeld nun Morgenluft und drückte auf den Ausgleich. Magdeburg dagegen wackelte mit einem Mann mehr, erzwang in der 86. Minute dann aber die Entscheidung. Endlich wurde ein Konter über links konsequent zu Ende gespielt, Salger konnte sich gegen den aufgerückten Niemeyer im Strafraum nur mit einem Foul behelfen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Türpitz sicher zum 3:1-Endstand für Magdeburg.
Die Bielefelder sind am Freitag zu Gast bei Union Berlin (18.30 Uhr). Magdeburg spielt am Sonntag gegen Paderborn (13.30 Uhr).