Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht nahm nach der 1:4-Pleite in Heidenheim vier Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Für Wolze (Gelbsperre), Verhoek (Virusinfektion), Engin und Albutat (beide Bank) rückten Regäsel, Sukuta-Pasu, Fröde und Seo in die Startelf.
Hamburgs Coach Hannes Wolf vertraute dagegen denselben elf Spielern, die schon beim 1:0 gegen Paderborn von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatten.
Der Tabellenführer, der sich mit einem Sieg die Herbstmeisterschaft - für Trainer Wolf als solche aber keine Priorität - sichern konnte, drückte von Beginn an mächtig auf das Gaspedal: Die ersten Hamburger Angriffe waren bereits sehr strukturiert, womöglich "tödliche" Zuspiele auf Hwang und Hunt konnte der MSV gerade noch verhindern (2.). Die Zebras klopften erstmals über Iljutcenko an, der Pollersbeck weit vor seinem Kasten sah und aus knapp 60 Metern nur ein Stück vorbeischoss (11.). Eine Minute später führte plötzlich der HSV! Fröde schoss im Spielaufbau Hunts Schulter an, Hwang schaltete in der Folge am schnellsten und legte im Strafraum für Narey quer, der cool blieb und überlegt den Führungstreffer markierte (12.).
Hunt traumhaft, Stoppelkamp weit drüber
Ähnlich problemlos wuchtete MSV-Verteidiger Nauber die Kugel zwei Zeigerumdrehungen später über die Linie, im Nachgang an eine Ecke war sie ihm neun Meter vor dem Tor vor die Füße gefallen (14.). Der nächste Fehler der Hausherren resultierte beinahe im erneuten Rückstand - Holtby zirkelte aus 20 Metern knapp vorbei (16.). HSV-Kapitän Hunt besorgte diesen kurz darauf aber per traumhaft getretenem 22-Meter-Freistoß (18.). Aus etwas größerer Distanz scheiterte der Standardexperte wenig später knapp (24.). Eine Großchance auf der anderen Seite vergab Stoppelkamp, als er nach einem Fehler von van Drongelen am Ende eines clever ausgespielten Konters aus wenigen Metern zum Abschluss kam, jedoch unnötig risikobehaftet weit drüber schoss (29.) Die letzte gute Gelegenheit vor der Pause vergab Duisburgs Iljutcenko aus ähnlicher Distanz nach einem Freistoß per Kopf (36.).
Nauber klärt auf der Linie
Der 17. Spieltag
Den Schnellstart in Abschnitt zwei erwischten die Hausherren: Eine Freistoßvariante von Stoppelkamp spielte den eingewechselten Albutat frei, der aber Probleme bei der Ballannahme hatte (49.). Nach Sukuta-Pasus ausbaufähiger Ablage schoss Oliveira Souza kurz darauf aus aussichtsreicher Position deutlich drüber (50.). Für Hamburg hatte Bates nach einem Santos-Freistoß eine sehr gute (53.), Hwang nach einem glücklichen Hunt-Steilpass sogar eine hundertprozentige Gelegenheit: Der Südkoreaner umspielte Torwart Mesenhöler, brachte die Kugel aus spitzem Winkel aber nicht im Kasten unter, weil der zurückgeeilte Nauber auf der Linie klärte (61.).
Narey zu eigensinnig
Anschließend entwickelte sich eine beidseitige Chancenarmut, weil verhaltene Abschlüsse im Ansatz vereitelt wurden oder der letzte Pass jeweils nicht mehr ankam. Während besonders die gewillten Duisburger ihre Aktionen im letzten Drittel nicht entschlossen genug zu Ende spielten, vertändelte Narey einen vielversprechenden Konter in Überzahl (81.). Außerdem blieb der eingewechselte Arp mit seinem Flachschuss gegen Mesenhöler zweiter Sieger (87.), sodass drei Hamburger Punkte erst mit Schlusspfiff sicher eingetütet wurden. Für einen unglücklichen Tritt am Rande eines Freistoßes erhielt Albutat in der Nachspielzeit seine zweite Gelbe Karte (90.+3).
Die Zebras bleiben zuhause somit ein Punktelieferant und müssen sich nach wie vor mit dem Abstiegskampf befassen, die Rothosen haben nun vier Punkte mehr auf dem Konto als der 1. FC Köln und stehen somit als Herbstmeister fest.
Der MSV Duisburg trifft zum Rückrundenauftakt am Sonntag (13.30 Uhr) auf Dynamo Dresden. Der Hamburger SV spielt zeitgleich in Kiel.