Union-Coach Urs Fischer besetzte im Vergleich zum 0:0 beim SC Paderborn seine linke Seite gänzlich neu: Defensiv spielte Reichel für Lenz, offensiv wurde Hartel durch Mees ersetzt.
Dresdens Trainer Maik Walpurgis konnte wieder auf seine Führungsspieler Hartmann (nach Knieproblemen) und Ebert (nach Gelbsperre) zurückgreifen. Die beiden Routiniers ersetzten Dumic und Berko in der Startformation. Die dritte Änderung zum 1:1-Unentschieden gegen Erzgebirge Aue : Wahlqvist begann anstelle von Möschl.
Kein Risiko auf beiden Seiten - Gelb-Rot für Nikolaou
In einer von beiden Teams recht verhalten geführten ersten Hälfte ergaben sich Möglichkeiten hauptsächlich nach Standards: Reichel setzte einen Dropkick im Anschluss an eine Ecke über das Tor (10.) und zirkelte einen Freistoß aus erstklassiger Position in die Arme von Schubert (25.). Auf der Gegenseite verpasste Hartmann eine scharfe Ebert-Ecke (18.). Aus dem Spiel heraus taten sich jedoch sowohl Union als auch Dynamo schwer, temporeiche Offensivaktionen aufzuziehen. So ereignete sich der erste Aufreger der Partie auch nicht vor einem der beiden Tore, sondern im Mittelfeld: Der bereits verwarnte Nikolaou kam gegen Prömel zu spät, stieg dem Mittelfeldmann auf den Fuß und musste das Feld mit Gelb-Rot verlassen (34.).
In Überzahl brachte Union den Ball - abermals nach einer Standardsituation - dann im Tor unter: Eine Freistoßflanke von Trimmel rutschte an Schubert vorbei ins lange Eck durch - doch Schiedsrichter Jablonski verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Hübner war knapp im Abseits stehend unter dem Ball durchgetaucht und hatte den Dynamo-Keeper so entscheidend irritiert (42.). So blieb es nach von beiden Mannschaften risikoarmen ersten 45 Minuten beim leistungsgerechten 0:0.
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Union erst uninspiriert, dann im Pech: Gleich zweimal Pfosten
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild. Union hatte in Überzahl zwar deutlich mehr Ballbesitz, agierte offensiv aber uninspiriert und fand kein Durchkommen. Fischer reagierte auf diesen Umstand und wechselte nach einer Stunde gleich doppelt, unter anderem kam Abdullahi zu seinem ersten Einsatz im Trikot der Berliner. Die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs gehörte aber den Gästen: Ebert zwang mit einem wuchtigen Freistoß Gikiewicz zum Eingreifen (62.). Auch in der Folge blieb Union blass, die zahlenmäßige Überlegenheit war kaum zu sehen. Ebert zielte bei einem weiteren Distanzschuss einen Tick zu hoch (72.), auf der Gegenseite verfehlte Joker Abdullahi das Dresdner Tor mit einem satten Abschluss von der Strafraumgrenze (76.).
Auf eine hochkarätige Torchance mussten die Zuschauer an der Alten Försterei bis in die Schlussphase warten. Dann aber wäre Union beinahe doch noch der Siegtreffer geglückt: Prömel traf mit einem sehenswerten Distanzschuss nur den linken Pfosten, Schubert parierte den anschließenden Kopfball von Abdullahi (84.). Und noch einmal musste die Torumrandung den Dresdnern einen Punkt retten: Gogia zog nach einer abgewehrten Ecke stramm ab und scheiterte ebenfalls am linken Pfosten (90.+3). So blieb es beim zweiten torlosen Unentschieden in Folge für Union, das somit den Sprung an die Tabellenspitze verpasste und bereits zum siebten Mal in der laufenden Saison Remis spielte.
Bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) geht es für Union im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund weiter. Das nächste Ligaspiel steht am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Regensburg an. Dynamo Dresden empfängt am Freitag (18.30 Uhr) Sandhausen.