Der neue SVS-Coach Koschinat veränderte das Team im Vergleich zur 1:3-Auswärtsniederlage beim FC St. Pauli auf zwei Positionen: Gislason und Müller starten anstelle von Karl und Kulovits (beide Bank).
Ingolstadts Trainer Alexander Nouri baute seine Startelf gegenüber dem 1:2 gegen den SC Paderborn mächtig um: Heerwagen stand für Knaller (Bank) zwischen den Pfosten, außerdem begannen Neumann, Gaus, Kutschke und Röcher. Paulo Otavio, Benschop, Osawe (alle auf der Bank) und Lucas Galvao mussten weichen.
Die Partie der schwächsten Offensive (SVS) gegen die schwächste Defensive (FCI) begann mit einem Wirkungstreffer. Matip hatte Schleusener im Strafraum getroffen, Wooten den Elfmeter souverän verwandelt (7.) - Saisontor Nummer sechs für den SVS und bereits das 20. Gegentor des FCI. Selbstredend spielte dieser Treffer den Hausherren in die Karten: Ingolstadt stand bereits früh unter Druck und Sandhausen konnte sich auf Konter konzentrieren.
Viel Leerlauf nach dem 1:0
Dieses Konzept schien durchaus vielversprechend: Denn Ingolstadt sorgte mit einigen unnötigen Ballverlusten immer wieder dafür, dass Sandhausen den schnellen Weg nach vorne suchen konnte. Allerdings spielte die Koschinat-Elf sich bietende Gelegenheiten nicht gut aus, Förster (22.) und Schleusener (23.) verpassten es, sich in gute Abschlusspositionen zu bringen. Nach Paqaradas gutem Distanzschuss (26.) war anschließend lange Leerlauf angesagt, erst in den Schlussminuten wurde es noch einmal gefährlich: Erst landete Wootens Volleyschuss knapp links neben dem Pfosten (45.), dann brachte Röcher vor Lomb keinen gefährlichen Abschluss zustande (45.+1).
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Nouri reagierte in der Pause und brachte in Benschop seinen ersten offensiven Joker. Matip, der den Elfmeter verursacht und die Gelbe Karte gesehen hatte, musste in der Kabine bleiben. Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischten jedoch abermals die Hausherren: Gislason (48.) und Müller (50.) zielten bei ihren Schüssen aus der Distanz aber beide zu ungenau. Auch Förster hätte das 2:0 besorgen können, sein abgefälschter Schuss landete hauchzart neben dem rechten Pfosten (53.).
Slapstick in der FCI-Abwehr
Von Ingolstadt kam fast nichts - abgesehen von einer guten Eckballvariante, bei der Röcher den Ball aus neun Metern jedoch nicht wirklich traf (63.). Und es kam noch schlimmer, denn: Als Gimber einen Steilpass im eigenen Strafraum klären wollte, kollidierte er mit dem herauseilenden Heerwagen, sodass der Ball vor Linsmayers Füße rollte, der nur noch ins verwaiste Tor einschieben musste (66.).
Ingolstadt fiel nun defensiv auseinander: Erst wurde Schleusener bei seinem Kopfball zum 3:0 nicht gedeckt (78.), dann rannten sich erneut zwei Ingolstädter gegenseitig um: Gimber und Neumann wollten beide einen Steilpass auf Schleusener klären, liefen sich dabei aber über den Haufen - und der Angreifer hatte freie Bahn auf dem Weg zum 4:0 und schob den Ball flach an Heerwagen vorbei ins Netz (86.). Nach genau 90 Minuten beendete Schiedsrichter Marco Fritz die Partie.
Die vierte Niederlage unter Nouri und insgesamt die sechste in Folge für den FCI war somit besiegelt. Der SVS schöpfte dagegen neue Hoffnung im Abstiegskampf. Für Sandhausen geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Paderborn weiter. Ingolstadt hat tags darauf (13.30 Uhr) den MSV Duisburg zu Gast.