Mainz-Coach Sandro Schwarz wechselte nach dem 2:0-Sieg in Frankfurt zweimal: Für Keeper Müller (nicht im Kader) und Hack (Schlag auf Oberschenkel) starteten Zentner und Kapitän Bungert, der nach elf Jahren beim FSV sein letztes Spiel bestritt.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Bremen drei Veränderungen vor: Für Amiri (Außenbandriss im Knöchel), Kaderabek (Magenprobleme) und Szalai standen Joelinton (Startelf-Comeback nach Syndesmoseanriss), Schulz (Rückkehr nach Knieproblemen) und der erst 19-jährige Baumgartner (Startelfdebüt) in der ersten Elf.
Belfodil und Kramaric treffen zur Führung
Für die TSG ging es im letzten Saisonspiel noch um das Erreichen der Europa League - und genauso spielte sie auch. Mit voller Offensivpower erarbeiteten sich die Kraichgauer im ersten Durchgang Chance um Chance. Erst vergab Belfodil aus der Nahdistanz (9.), kurz darauf schlenzte er die Kugel perfekt in den Winkel (12.) - das Führungstor. Doch durch die Hoffenheimer Daueroffensive ergaben sich viele Räume, die die Mainzer auch geschickt nutzten. Nur der Abschluss passte nicht: Mateta (6., 10., 19.) und Kunde (21.) vergaben zum Teil beste Möglichkeiten.
Das sollte sich rächen: Kramaric schlenzte einen Freistoß perfekt über die Mauer hinweg ins linke untere Eck. Keeper Zentner machte zuvor einen Schritt in die falsche Richtung (34.) - 2:0. Anschließend ergab sich das gleiche Bild, wie nach dem ersten Treffer: Hoffenheim griff weiter an, Mainz konterte. Erst köpfte Latza vorbei (34.), dann vergab Mateta seine nächste große Chance (37.).
Bundesliga, 34. Spieltag
Baumgartner fliegt vom Platz
Vor der Pause sah dann Startelfdebütant Baumgartner wegen seines zweiten Foulspiels in seinem erst zweiten Bundesligaspiel die Ampelkarte (41.), 1899 war in Unterzahl.
Anstatt auf Zeit zu spielen und nur noch defensiv zu denken, hielt die TSG zu Beginn des zweiten Durchgangs die Schlagzahl hoch, sodass weiter viel Tempo im Spiel war. Die ersten Chancen vergaben auf Mainzer Seite Latza (49.) und Kunde (52.) und bei Hoffenheim Brenet (50., 51.) und Kramaric (50.).
Danach ließ sich Hoffenheim immer mehr in die Defensive drängen. Mainz erhöhte die Intensität und kam zu weiteren hochkarätigen Gelegenheiten durch Latza (57.), Maxim (59.) und Martin (61.). Erst der durch einen Videobeweis gegebene Strafstoß nach Foul von Grillitsch an Latza führte zum Anschlusstreffer: Brosinski traf vom Punkt (66.).
Mainz ließ nicht nach und glich kurz darauf durch Boetius aus, doch Schiedsrichter Deniz Aytekin nahm den Ausgleichstreffer nach eingehender Videoanalyse zurück, da Boetius den Ball kurz zuvor mit der Hand gespielt hatte (75.). Acht Minuten später bekam der offensive Mittelfeldspieler doch seinen Treffer: Nach einem Missverständnis zwischen Grillitsch und Demirbay nahm er Fahrt auf und schlenzte die Kugel in den Winkel (83.).
Hoffenheim macht auf, Mainz bestraft das
Bei diesem Stand war Hoffenheim raus aus den internationalen Rängen und musste komplett aufmachen. Kramaric scheiterte mit einem Freistoß an Zentner (88.), dann sorgte wieder Boetius für die Entscheidung. Gegen aufgerückte Hoffenheimer hatte Mainz leichtes Spiel - Boetius setzte den Ball flach ins rechte Eck (90.). Mit dem Mut der Verzweiflung warf die TSG trotzdem weiter alles nach vorne, was Mainz mit dem 4:2 bestrafte. Mateta traf volley nach Flanke des eingewechselten Onisiwo (90.+3).
Beide Mannschaften verabschieden sich damit in die Sommerpause. Einigen Akteuren beider Teams steht im Sommer die U-21-Europameisterschaft in Italien und San Marino bevor (16. bis 30. Juni).