Dortmunds Cheftrainer Lucien Favre, der gestern das Abschlusstraining verpasst hatte , war aufgrund eines grippalen Infekts nicht dabei. Für ihn übernahmen seine Assistenten Manfred Stefes und Edin Terzic. Sie wechselten nach der 2:4-Niederlage im Elfmeterschießen gegen Werder Bremen im Achtelfinale des DFB-Pokals fünfmal: Bürki kehrte ins Tor zurück, Oelschlägel war nicht im Kader, auf der Bank saß Hitz. Zudem begannen Piszczek, Dahoud, Phillip und Sancho für Toprak, Pulisic (beide Bank), Delaney (5. Gelbe) und Reus (Muskelverletzung).
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf viermal: Hübner, Bicakcic, Kaderabek und Bittencourt starteten für Vogt (Oberschenkelzerrung), Brenet, Amiri und Geiger (alle Bank).
Sanchos Tor zählt nicht
Nach ausgeglichenen ersten Minuten kam im Laufe der ersten Hälfte der BVB immer stärker auf. Nach elf Zeigerumdrehungen zappelte der Ball im Netz der Gäste, Sancho wurde angeschossen und traf zur vermeintlichen Führung (11.). Aber Schiedsrichter Marco Fritz schaute sich das Tor nochmal an und nahm es zurück, da Götze im Abseits stand und Defensivmann Posch behinderte. Aber die Gastgeber blieben am Drücker, Witsel schlenzte drüber (14.) und Philipp setzte die Kugel links am Tor vorbei (22.).
Sancho trifft - Götze steht richtig
Bundesliga, 21. Spieltag
Die Gastgeber hatten alles im Griff - und legten über den überragenden Sancho noch einmal einen Gang zu. Der Engländer spielte einen Doppelpass mit Piszczek und vollendete aus spitzem Winkel zum 1:0 (32.). Eine Reaktion von Hoffenheim kam nicht wirklich, einzig Joelinton meldete per Kopf mal etwas Torgefahr an (35.). Auf der Gegenseite wurde es gefährlicher, Hakimi zwang Baumann zu einer Parade (40.). Doch vor der Halbzeit fiel noch das 2:0: Sanchos Schlenzer wehrte Baumann zur Seite ab, dort stand Götze und staubte ab (43.).
Hoffenheim drückt auf den Anschluss
Hoffenheim kam mit Geiger und Belfodil für Demirbay und Kramaric aus der Kabine. Der erste Abschluss ging jedoch auf das Konto der Schwarz-Gelben, Guerreiro verzog per Außenrist (50.). Aber Hoffenheim spielte nun mutiger und offensiver als vor der Pause, Schulz verzog knapp (52.). Die TSG blieb nun dran und dominierte die Partie: Joelinton zwang Bürki aus zentraler Position zu einer guten Tat (56.), auch Belfodil scheiterte am Keeper (61.) und Geiger zielte zu hoch (62.). Der Anschluss wäre zu dieser Zeit verdient gewesen.
Guerreiro trifft zur richtigen Zeit
Aber gerade als man dachte, es liegt das 1:2 in der Luft, schlug der BVB ein drittes Mal eiskalt zu: Sancho fand per Hacke Götze, der legte zurück auf Guerreiro - und der Portugiese schob aus kurzer Distanz ein (67.). Aber die Gäste gaben sich noch nicht auf, Kaderabeks Kopfball hielt Bürki und Hübner köpfte freistehend neben den Kasten (beides 74.). Auf der Gegenseite hätte Sancho beinahe für noch klarere Verhältnisse gesorgt, er traf nur den Pfosten (75.). In derselben Minute erzielte die Nagelsmann-Elf schließlich den verdienten Treffer: Kaderabek flankte, Diallo schlug über den Ball und Belfodil traf zum 1:3 (75.).
TSG mit großer Moral – Belfodil macht den Wahnsinn perfekt
Und die Kraichgauer glaubten weiterhin daran, noch etwas aus Dortmund mitzunehmen und spielten mutig nach vorne. Das zahlte sich aus: Geigers Flanke nickte Kaderabek gegen den passiven Hakimi zum 2:3 ein (83.). In dieser Partie schien nun alles möglich - und nachdem der eingewechselte Alcacer das 4:2 verpasste (84.), hatte die Begegnung noch ein letztes Kapitel: Nach einem Geiger-Freistoß löste sich Belfodil und nickte ins rechts Eck ein - Ausgleich (87.). In der Schlussphase ging es hin und her, eine zwingende Chance gab es nicht mehr. Somit blieb es beim 3:3, die TSG nahm durch eine Riesenmoral einen Punkt mit. Der BVB verlor indes zwei Punkte im Kampf um die Meisterschaft.
Und wie geht's weiter? Dortmund ist bereits am Mittwoch (21 Uhr) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Tottenham gefordert. Hoffenheim hat dann am nächsten Samstag (15.30 Uhr) Hannover 96 zu Gast.