Bayern-Coach Niko Kovac vertraute jener Elf, die jüngst mit 4:0 in Hannover gewonnen hatte. Allerdings war Boateng im Kader außen vor, er hatte sich einen Nerv im Rücken eingeklemmt.
Leipzigs Trainer Ralf Rangnick nahm nach dem 4:1 gegen Mainz zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Für Orban und Sabitzer spielten Laimer und Bruma im 4-4-2. Gegen Mainz hatte Rangnick seine Elf noch in einem 3-3-2-2 angeordnet.
Lewandowski an den Pfosten
In dieser Formation begegnete RB den Münchnern von Anfang an auf Augenhöhe. Leipzig machte die Räume geschickt eng und ließ in den ersten 45 Minuten nur eine Torchance zu: Nach einem Steilpass von Gnabry lief Lewandowski alleine auf Gulacsi zu - und der RB-Schlussmann lenkte dessen Schuss an den Innenpfosten (24.). Kurz darauf musste Kovac reagieren: Gnabry zog sich bei einem Sprint eine muskuläre Verletzung im Oberschenkel zu , für ihn kam Ribery (28.).
Beiden Mannschaften mangelte es im ersten Abschnitt an Ideen und Durchschlagskraft. Sowohl Bayern als auch Leipzig legten das Hauptaugenmerk auf die Defensive - doch nach gut einer halben Stunde waren die Gäste der Führung nahe: Nach einer Ecke kam Upamecano zum Kopfball und scheiterte an der Latte (36.). So ging es nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.
Bundesliga, 16. Spieltag
Eine zähe Partie in der Allianz-Arena
Auch nach Wiederbeginn war die Partie taktisch geprägt - wenngleich Werner früh einen ersten Schuss aus der zweiten Reihe abgab (47.). So sahen die 75.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena weiterhin ein zähes Spiel mit wenigen Torraumszenen. Erst nach gut einer Stunde der erste Bayern-Abschluss der zweiten Hälfte: Der eingewechselte Renato Sanches zog von der Strafraumkante ab, verfehlte aber das Tor (65.). Ein Schuss, der offenbar eine Initialzündung war.
Denn nun wurden die Münchner zielstrebiger und erarbeiteten sich weitere Gelegenheiten: Müller zielte nach flacher Alaba-Flanke nicht präzise genug (73.), dann schoss Süle nach einem Gulacsi-Fehler aus sechs Metern über den Kasten (77.), ehe Gulacsi einen Kimmich-Kopfball aus Nahdistanz erstklassig entschärfte (78.). Wenig später durften die Bayern aber jubeln: Gulacsi parierte einen Schuss von Renato Sanches, kurz darauf kam Ribery zum Schuss - und traf (83.). Kurz darauf verfehlte Poulsen auf der Gegenseite nach einer Ecke per Kopf das Tor (85.). In der Nachspielzeit dann noch der unrühmliche Schlusspunkt: Ilsanker sah nach einer rüden Grätsche gegen Thiago Rot (90.+1), Renato Sanches für einen Schubser an Ilsanker Gelb-Rot (90.+2). Damit beendete Leipzig auch sein drittes Spiel in München nicht zu elft.
Die Bayern blieben derweil im siebten Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage. Ob diese Serie beim Jahresabschluss hält? Am Samstag (18.30 Uhr) steht noch ein Auswärtsspiel in Frankfurt an. Leipzig spielt ebenfalls am Samstag (15.30) gegen Bremen.