Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia brachte nach der 0:2-Niederlage in Bremen zwei neue Akteure: Rexhbecaj und Gerhardt verdrängten Tisserand und Malli auf die Reservebank.
Auch Bayern-Coach Niko Kovac wechselte im Vergleich zur 0:3-Heimniederlage gegen Gladbach doppelt: Goretzka und Müller nahmen zunächst auf der Bank Platz, Javi Martinez und Gnabry durften von Beginn an ran.
Der FC Bayern legte vom Anpfiff weg los wie die Feuerwehr und gab direkt den Ton an. Gegen sehr defensiv stehende und überfordert wirkende Wolfsburger kamen die Münchner durch Gnabry (4.), Lewandowski (7.) und James (12.) direkt zu guten Chancen. Obwohl der VfL im 4-2-3-1 die Räume ganz eng machte, fand der FCB stets Mittel und Wege, das Bollwerk der Niedersachsen zu knacken. Einzig am starken Casteels biss sich der Rekordmeister zunächst die Zähne aus.
Bundesliga, 8. Spieltag
Casteels nicht zu bezwingen
Nach rund einer Viertelstunde stabilisierten sich die Hausherren, näherten sich in Person von Weghorst (14.) und Arnold (18.) dem Gehäuse von Neuer vielversprechend an, waren anschließend aber wieder in der Defensive gefordert. Parierte Casteels gegen Kimmich (22.), Robben und Lewandowski (beide 24.) noch ganz stark, hatte der Belgier nach genau einer halben Stunde gegen Letztgenannten das Nachsehen.
Um ein Haar hätte James zwei Minuten später nachgelegt, doch Casteels war einmal mehr auf dem Posten. Die Partie blieb weiter einseitig, die Münchner, teilweise mit 77 Prozent Ballbesitz auf der Haben-Seite, spielten Katz' und Maus mit wenig bissigen Wölfen. Und genau so ging es auch in Durchgang zwei weiter: Mit freundlicher Unterstützung von William, der eine auf Casteels geplante Rückgabe direkt in den Lauf von Lewandowski köpfte, markierte der Pole das 2:0 - sein 18. Treffer im 16. Einsatz gegen den VfL (49.).
In der 57. Minute witterte Wolfsburg wieder Morgenluft: Robben, bereits in Durchgang eins wegen einer Schwalbe verwarnt, erwischte Rexhbecaj am Knöchel und sah die Gelb-Rote Karte. Labbadia reagierte und brachte mit Mehmedi und Ginczek für Steffen und Brekalo neue Impulse für die bis dato quasi nicht vorhandene Offensivabteilung. Und das sollte fruchten: Gerhardt setzte Mehmedi in Szene, der Schweizer legte im Strafraum quer - und fand Weghorst, der aus kurzer Distanz den Anschluss markierte (63.).
Bayern steht tief - und sorgt für die Entscheidung
Nun waren es die Münchner, die sich tiefer in der eigenen Hälfte positionierten. Allerdings war der FCB trotzdem um Spielaufbau bemüht - und nutzte den Platz, den immer offensiver agierende Wölfe boten, eiskalt aus. Über Thiago und Lewandowski landete der Ball bei James - und der Kolumbianer vollstreckte aus elf Metern halbrechter Position (72.).
Die Messe war nun gelesen. Trotz der Unterzahl ließ sich der Rekordmeister die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Zwar verbuchte Wolfsburg noch durch Gerhardt (88.) und Weghorst (90.) zwei hochkarätige Abschlüsse, brachte den Ball jedoch nicht mehr im Tor unter und hatte mit 1:3 das Nachsehen. Während Bayern durch diesen Sieg eine Trendwende starten könnte, steckt Wolfsburg mit nun sechs sieglosen Partien mehr denn je in der Krise.
Für Wolfsburg geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Düsseldorf weiter. Die Bayern müssen bereits am Dienstag (18.55 Uhr) bei AEK Athen in der Champions League ran, ehe am Samstag (15.30 Uhr) das Auswärtsspiel in Mainz auf dem Plan steht.