Dortmunds Trainer Lucien Favre drehte bei seinem Team im Vergleich zum 1:1 in Hoffenheim fünfmal am Personalkarusssell: Zagadou, Hakimi (Bundesligadebüt), Delaney, Bruun Larsen und Philipp rückten für Diallo (Rotsperre), Piszczek, Dahoud, Kagawa (alle Bank) und Wolf (nicht im Kader) in die Startelf.
Club-Coach Michael Köllner wechselte nach dem 2:0 gegen Hannover zweimal Personal aus: Bauer und Erras kamen für Torjäger Ishak (Bank) und Petrak (Nackenprobleme) zum Zug.
Bruun Larsen knackt den Abwehrriegel früh
Defensiv mit einer Fünferkette reihte sich der Club auf und erwartete die Borussia mit allen Mann in der eigenen Hälfte. Sollte es ein Geduldsspiel für den von Beginn an nach einer Lücke suchenden BVB werden? Nein, Pulisic und Bruun Larsen gaben früh die Antwort: Der US-Amerikaner dribbelte sich an zwei Gegnern vorbei, und der Däne vollendete mit einem eleganten Heber von halbrechts zur schnellen Führung (9.).
Dem hätte alsbald das 2:0 folgen können: Reus verpasste nach Bauers Riesenpatzer frei vor Bredlow den Doppelschlag - der Keeper parierte klasse (11.) und musste wenig später beim zu hohen Gewaltschuss des Kapitäns nicht eingreifen (12.).
Der FCN sendete nach einer Ecke durch Kubo ein erstes Lebenszeichen (14.), "intelligente Lösungen", die sich Köllner nach Balleroberungen erhofft hatte, fand der Aufsteiger nur selten (Konter Misidjan, 18.). Dortmund behielt klar die Spielkontrolle, über weite Strecken lief der Ball sicher durch die Reihen des BVB. Sofort wurde es gefährlich, wenn die Gastgeber die Räume mit Tempo und schnellem Direktspiel nutzten: Schmelzer traf nur das Außennetz (29.).
2:0 durch Reus: Margreitter fälscht noch ab
Wenig später schlug Dortmund zum zweiten Mal zu: Famoses Kurzpassspiel von Pulisic und Philipp brachte Reus im Zentrum in Schussposition. Aus 20 Metern hielt der Kapitän wuchtig drauf, Margreitter fälschte noch unhaltbar für Bredlow ab - 2:0 (32.).
Die Franken wehrten sich nach Kräften, blieben meist in der Defensive gefesselt. 74 Prozent Ballbesitz für einen geduldigen BVB, der diesmal auch spielerische Highlights zu setzen wusste, spiegelten beim Kabinengang die Überlegenheit der Favre-Schützlinge im ersten Abschnitt wieder.
Bundesliga, 5. Spieltag
Kurz nach Wiederanpfiff garnierte Hakimi sein Bundesligadebüt gleich mit seinem Premierentor: Reus kam nach Margreitters Patzer an den Ball, spielte quer auf den mitgelaufenen Rechtsverteidiger, der aus 14 Metern flach ins linke Eck vollendete (49.).
Reus: Vorzeitiges Arbeitsende nach dem Doppelpack
Gegen den Club, der sich in vielen Zweikämpfen zu naiv verhielt und dem BVB viele Räume eröffnete, hatte die Borussia weiterhin Lust und Spaß am Fußball - eindrucksvoll demonstriert beim 4:0, bei dem Bruun Larsen und Reus per Doppelpass Bauer und Margreitter schlecht aussehen ließen, der Kapitän schnürte überlegt den Doppelpack (58.).
Vorzeitig war das Spiel entschieden. Witsel und Reus hatten ihre Schuldigkeit getan, Weigl und Kagawa kamen, beim FCN Löwen für Bauer (62.). Die Gastgeber schalteten einen Gang zurück, demonstrierten aber weiterhin ihre technische Überlegenheit und hatten immer noch nicht genug. Nürnberg zahlte noch einmal Lehrgeld: Bredlow wehrte Pulisics Kopfball noch prima ab, doch dann verlor Leibold den Ball im Vorwärtsgang an Akanji, der nach einer Finte per Flachschuss das 5:0 erzielte (74.).
Keine Gnade: Auch die Joker Sancho und Weigl treffen noch
Weil der BVB kein Pardon kannte, wurde es für die Franken noch schlimmer: Joker Sancho nahm Delaneys Pass frei vor Bredlow auf und machte das halbe Dutzend voll - noch nicht der Schlusspunkt (85.). Den setzte der ebenfalls eingewechselte Weigl, dessen Flachschuss Margreitter nach Sanchos Zuspiel noch leicht abfälschte (88.).
Der BVB, nun Zweiter, gastiert am Samstagabend (18.30 Uhr) in Leverkusen, Nürnberg empfängt bereits am Nachmittag (15.30 Uhr) Mitaufsteiger Düsseldorf.