Nürnbergs Trainer Michael Köllner tauschte gegenüber dem 1:1 in Bremen einmal Personal aus: Ausgleichstorschütze Misidjan (Startelf-Debüt) ersetzte Matheus Pereira.
Hannovers Coach André Breitenreiter vertraute nach der 2:3-Niederlage in Leipzig auf Haraguchi und Wood anstelle von Maina und Asano.
Etwas sorglos agierten beide Abwehrreihen in der Anfangsphase, was frühe Chancen durch Margreitter (2.) und auf der anderen Seite für Schwegler (3.) zur Folge hatte. 96 versuchte es vornehmlich über die rechte Angriffsseite, wo sich Sorg immer wieder einschaltete. Nach Flanke des Verteidigers hätte es fast hinter Bredlow eingeschlagen, Füllkrugs Kopfball rauschte Zentimeter vorbei (10.).
Nach munterem Beginn ließen beide Teams in der Folge Vorsicht walten und es an Tempo und Struktur fehlen. Früh hing das Spiel durch, klare Szenen hatten Seltenheitswert, erst Petraks Fernschuss war eine zielgerichtete Aktion (22.).
Doch es sollte im ersten Durchgang noch mächtig Aufregung geben. Zunächst erzielte Ishak das vermeintliche 1:0, als er nach Kopfball von Misidjan abstaubte. Nach Videobeweis zählte der Treffer aber nicht, Misidjan hatte zuvor bei der Kopfballvorlage des Schweden im Abseits gestanden (25.).
Platzverweis für Albornoz - Leibold an den Pfosten
Wenig später war wieder der Kölner Keller gefragt: Misidjan war frei durch und kam kurz vor der Strafraumgrenze im Duell mit Albornoz, der den Niederländer an der Schulter berührte, zu Fall. Referee Bastian Dankert ließ zunächst weiterlaufen, dann erhielt er das Signal aufs Ohr. Nach Ansicht der Aktion schickte er Albornoz mit Rot vom Platz, der fällige Freistoß von Leibold landete abgefälscht am Pfosten (31.).
96, das mit Korb für Wood direkt taktisch reagierte, igelte sich ein, konnte sich bis zum Kabinengang kaum aus der Umklammerung befreien. Misidjan vergab aus abseitsverdächtiger Position die beste Chance zur Führung (37.) - hier hätte wohl erneut der Videobeweis gegriffen -, Esser war zudem bei Schüssen von Petrak (35.) und Leibold (43.) auf dem Posten.
Bundesliga, 4. Spieltag
In Bakalorz für Haraguchi baute Breitenreiter mit Wiederanpfiff eine zusätzliche defensive Sicherung ein. Der Club agierte einfallslos, Hannover clever und zunächst sogar mit mehr Ballbesitz. Und die Gäste standen dicht vor der Führung, Füllkrug scheiterte mit zu unplatziertem Abschluss an Bredlow (54.).
Füllkrug trifft nur die Latte
Sollte Kubos Einzelaktion - der Japaner wurde im letzten Moment gebremst (58.) - die Initialzündung für einen im zweiten Abschnitt einfallslosen FCN sein? Die Gastgeber, bei denen Löwen für Fuchs für mehr Wucht sorgen sollte (64.), übernahmen zwar nun nach und nach das Kommando, doch wirklich strukturiert waren die Bemühungen auch in der Folge nicht. 96 hatte kaum Probleme, die durchsichtigen Bemühungen der Köllner-Elf zu verteidigen - und konterte brandgefährlich, als Füllkrug nur die Latte traf (72.).
Knöll ohne Anlaufzeit
Dann kam in Knöll für Misidjan ein zweiter Joker auf den Rasen (73.). Und der sollte ohne Anlaufzeit stechen! Zunächst flankte der 21-Jährige nach Behrens' Pfostenkopfball wieder in die Mitte, wo Anton bedrängt von Kubo ein Eigentor unterlief (75.). Und nur wenig später durfte er sich über seine Torpremiere freuen, als ihm Ishak nach einem Konter uneigennützig auflegte (77.).
Gleichzeitig war dies die Entscheidung, auch weil dem FCN nach Antons vergebener Großchance (80.) eine spannende Schlussphase erspart blieb.
Der 1. FC Nürnberg tritt am Mittwoch (20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund an. Hannover 96 empfängt am Dienstag (20.30 Uhr) Hoffenheim.