Tuchel beorderte Draxler anstelle des gesperrten Mbappé in die Startformation. Der französische Youngster hatte beim vergangenen Ligaspiel in Nimes die Rote Karte gesehen. Draxler spielte im Offensivbereich an der Seite von Cavani und di Maria. Neymar fehlte komplett im Kader, weil er erst am Mittwoch noch mit der brasilianischen Nationalmannschaft gegen El Salvador angetreten war. Die Neuzugänge Kehrer und Choupo-Moting saßen zunächst nur auf der Bank, dafür kam Bernat als Linksverteidiger zu seinem Pflichtspieldebüt für PSG, außerdem feierte Verratti nach einem halben Jahr sein Comeback in der Ligue 1.
Seine Chance von Anfang an schien Draxler unbedingt nutzen zu wollen, der deutsche Nationalspieler eröffnete die Partie mit zwei gefährlichen Abschlüssen (2., 3.). Danach aber hatte die Tuchel-Elf großes Glück, gegen den Tabellenzehnten St. Etienne, bei dem der Ex-Dortmunder Subotic über 90 Minuten spielte, nicht in Rückstand zu geraten. Vor allem Debütant Bernat hatte große Probleme, seine linke Abwehrseite dicht zu halten, sodass die Gäste immer wieder zu gefährlichen Angriffen über den rechten Flügel kamen. Diony (14.), Perrin (19.) und M'Vila (21.) vergaben jeweils erstklassige Möglichkeiten, den Führungstreffer für St. Etienne zu erzielen.
Draxlers Doppel-Kopf leitet standesgemäßen Erfolg ein
Den markierte stattdessen PSG: Ein gefühlvoller Chip-Pass von Verratti erreichte Draxler im Strafraum, der eines seiner ungewöhnlicheren Tore erzielte: Der Nationalspieler legte sich den Ball mit der Stirn selbst vor und beförderte ihn mit dem zweiten Kontakt ebenfalls per Kopf über Ruffier hinweg zum 1:0 (22.). Die Führung gab Tuchels Mannschaft mehr Sicherheit, der französische Meister kontrollierte die Partie nun, ohne zu glänzen. Einen an sich selbst verursachten Elfmeter verwandelte Cavani kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte zum 2:0 - die Vorentscheidung (51.).
Von St. Etienne kam nach ansprechender Anfangsphase nun gar nichts mehr, stattdessen erhöhte di Maria gegen konditionell abbauende Gäste mit einem wuchtigen Abschluss unter die Latte auf 3:0 (77.). Im Anschluss durfte auch Neu-Nationalspieler Kehrer noch mitwirken, der Ex-Schalker ersetzte in den letzten zehn Minuten den angeschlagenen Thiago Silva. Den Schlusspunkt der Partie setzte dann der eingewechselte Diaby mit einem Abstauber nach feiner Vorarbeit von Draxler (84.). Der 4:0-Erfolg bedeutete den fünften Sieg im fünften Ligaspiel - so gut ist Paris noch nie in eine Spielzeit der Ligue 1 gestartet.