Der Ligue-1-Aufsteiger aus Südfrankreich versteckte sich nicht vor dem französischen Meister aus der Hauptstadt. Nimes setzte von Anfang an auf körperbetontes Spiel, störte PSG früh und hatte damit über weite Strecken des ersten Abschnitts sichtbaren Erfolg. Paris kam nicht richtig ins Spiel, generierte kaum Chancen. Das Ergebnis waren zähe 45 Minuten mit wenigen Höhepunkten. In der Anfangsphase ergab sich für Nimes durch Diallo (19.) und Paris durch Mbappé (13.) jeweils eine Chance. Doch dann bewies PSG seine Klasse und lenkte das Spiel mit einem schnellen Doppelschlag binnen weniger Minuten in seine Richtung.
Kaltschnäuzig und kurios
Meunier spielte nach einem Doppelpass mit Mbappé das Spielgerät vor das Tor, wo Superstar Neymar anrauschte und per Grätsche zur durchaus überraschenden 1:0-Führung einschoss (36.). Paris wirkte nach dem Treffer kreativer, Nimes schien geschockt. Und so legten die Pariser nach. Di Maria trat zur Ecke an und zirkelte das Leder direkt aufs Tor von Bernardoni. Der 21 Jahre alte Schlussmann hatte damit nicht gerechnet und konnte den kuriosen Treffer des Argentiniers zum 2:0 nicht verhindern (40.). Einige Pariser waren gedanklich offenbar bereits in der Pause, sodass Nimes vor dem Pfiff noch den Anschluss erzielen hätte können, aber Areola parierte stark gegen Guillaume (45.+3). Somit ging Paris trotz einer über weite Strecken schwachen Hälfte mit einer komfortablen Zwei-Tore-Führung in die Pause.
Paris gerät ins Straucheln
Im zweiten Durchgang schaffte es PSG erneut nicht, Dominanz auszustrahlen. Die erste Torchance gehörte trotzdem den Parisern. Youngstar Mbappé scheiterte nach einem Zuspiel von Meunier an Schlussmann Bernardoni (60.). Nur drei Minuten später bebte das Stadion, Nimes erzielte den Anschlusstreffer. Der eingewechselte Bobichon (46. für Diallo) platzierte den Ball im rechten Winkel und sorgte dadurch für einen Motivationsschub bei Olympique (63.). In der 68. Minute wechselte PSG-Trainer Thomas Tuchel Neuzugang Kehrer von Schalke 04 für Nsoki ein. In seiner ersten Aktion wurde der Neu-Nationalspieler von Thioub stehengelassen und in der Folge kam es zu einem Foul an Valls, das im Nachhinein mit Hilfe des Video-Assistenten auch erkannt wurde - Schiedsrichter Jerome Brisard zeigte auf den Punkt. Savanier trat an und platzierte das Leder passgenau unten links, sodass Areola zwar die Ecke, dennoch aber keine Chance hatte (71.).
Mbappé bringt die Erlösung - und fliegt vom Platz
In der darauffolgenden Phase war Nimes plötzlich am Drücker, stürmte auf das Gehäuse von Areola, war letztlich aber einen Tick zu euphorisch und rannte in einen Konter. Kimpembe gewann den Ball, machte Tempo und schlug den Ball lang. Die Kugel landete bei Mbappé im Strafraum, der eiskalt einschob und Paris wieder in Führung brachte (77.). In der verbleibenden Zeit drückte und drängte Nimes, allerdings blieben die Bemühungen ohne Erfolg. Cavani setzte kurz vor Schluss sogar noch einen drauf und hob den Endstand auf 4:2 an (90.+2).
Kurz vor dem Abpfiff wurde es dann noch unschön. Savanier bediente sich gegen Mbappé eines Fouls, für das er später die Rote Karte sah. Doch Mbappé ging entschlossen auf den Übeltäter zu, schubste ihn zu Boden und sah ebenfalls glatt Rot (90.+5).
Mit viel Mühe fuhr PSG im vierten Ligaspiel den vierten Sieg ein und bleibt damit an der Spitze. Dijon kann allerdings am Abend mit einem Sieg gegen Caen noch gleichziehen.