Als Manchester City am vergangenen Wochenende vorlegen durfte, hatte Liverpool anschließend Platz 1 in der Premier League verloren. Dass die Reds diesen nicht zurückbekommen würden, stand nach dem umstrittenen Sieg des Meisters am Samstag gegen Watford fest; Liverpool hatte am Sonntagmittag gegen Burnley also plötzlich einen Vier-Punkte-Rückstand aufzuholen.
Am Sonntagnachmittag wurde es erst mal wieder nur einer, und das lag - Klopp mag es kaum glauben - auch am Wind. Ein stürmischer Tag bekam ein stürmisches Spiel, in dem der Außenseiter, der Tabellen-17., früh und umstritten führte. Eine Ecke von Mittelfeldmann Westwood drehte sich am langen Eck vom Innenpfosten ins Tor (6.). Allerdings: Alisson war von Burnleys Tarkowski im Fünfmeterraum klar behindert worden, Klopp und sein Keeper wüteten zu Recht.
"Ausgleichende" Gerechtigkeit: Diesmal hilft Tarkowski Liverpool sogar
Liverpool brauchte kurz, zeigte dann aber die richtige Reaktion. Lallana, den Klopp überraschend im Mittelfeld aufgestellt hatte, leitete den Ausgleich mit einem herrlichen Seitenwechsel ein. Nach Doppelpass zwischen Wijnaldum und Salah durfte Roberto Firmino den Querpass des Ägypters aus nicht mal einem Meter einschieben (19.) - weil ausgerechnet Tarkowski diesmal seinen eigenen Keeper irritiert hatte. Ausgleichende Gerechtigkeit im wahrsten Sinne.
Nachdem Mané zehn Minuten später die bemerkenswerte Balleroberung von Lallana mit dem 2:1 belohnt hatte, bekam Liverpool das Geschehen wieder voll in den Griff. Abschnitt zwei wurde, wie auch das Wetter, deutlich ruhiger, passend zum Auftakt der Schlussphase aber auch nochmal kurios: Einen missratenen Abschlag von Burnley-Keeper Heaton, konnte Salah, der frei durch war, zunächst nicht nutzen, den Abpraller schob der mitgelaufene Roberto Firmino jedoch zum Doppelpack ein (67.).
Erst Bayern, dann Endspurt: Liverpools entscheidende Wochen
Klopp brachte kurz darauf Stabilisator Henderson, auf den späten Anschluss durch Gudmundsson (90.+1) antwortete Mané mit der letzten Aktion zum 4:2-Endstand (90.+3). Klopp hatte allerdings auch danach noch einiges zu hadern und schimpfte mit dem Schiedsrichter-Assistenten; das "Warum" offenbarte sich erst mal nicht.
Acht Ligaspiele bleiben jetzt noch, um ManCity wieder zu überholen und den ersten Meistertitel seit 1990 einzufahren. Die nächsten Aufgaben - nach dem Achtelfinal-Rückspiel bei den Bayern am Mittwoch (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker.de) - heißen Fulham (A) und Tottenham (H).