In Manchester war die "deutsche Note" recht präsent - gleich vier Deutsche standen nämlich beim Anpfiff auf dem Platz. Bei City waren das der zuletzt formstarke Sané sowie dessen Nationalmannschaftskollege Gündogan. Bei Palace standen Meyer und Schlupp, der allerdings auf Länderspielebene für Ghana aufläuft, auf dem Rasen. Bemerkenswert: Aguero und De Bruyne saßen auf der Bank.
Spielerisch entwickelte sich im Etihad Stadium das von vielen erwartete Duell: ManCity übte großen Druck aus und suchte den Weg nach vorne, während Crystal Palace Beton anrührte. Es überraschte nicht, dass die Skyblues, die ihr Spiel recht breit aufzogen und sehr häufig den Seitenwechsel suchten, recht bald zu vielversprechenden Chancen kamen: Delph (2.), Gabriel Jesus (9.), Sané (11.), Sterling und Bernardo Silva (beide 17.) näherten sich der Führung an - mehr aber auch nicht.
Palace agierte im Rahmen seiner Möglichkeiten, stand meist dicht gestaffelt und schlug das Leder nach Ballgewinn meist hoch und weit nach vorne, wohl in Hoffnung, dass Zaha einmal entwischen würde. Der Angreifer befand sich jedoch in guten Händen bei Otamendi & Co. Die Gäste fanden offensiv quasi nicht statt, so war es nur eine Frage der Zeit, ehe der Favorit in Führung gehen würde. Das war dann in der 27. Minute der Fall: Sané kam auf links ans Leder und leitete weiter zu Delph, der nach innen flankte. Dort kam Gündogan angerauscht und nickte zum verdienten 1:0 ein.
Schlupps schnelle Antwort - Townsends Traum-Tor
Was für ein Treffer: Crystals Townsend (l.) jubelt nach dem 2:1 ausgelassen. imago
Die Vorentscheidung? Von wegen! Denn nach der City-Führung kippte die Partie urplötzlich. Zuerst wurde der gebürtige Hamburger Schlupp nicht konsequent gedeckt - und der 25-Jährige bestrafte dies, indem er den Ball aus 14 Metern linker Position ins lange Eck schoss (33.). Kurz darauf folgte sogar noch das 2:1 - und das war ein Treffer zum Zungeschnalzen: Ein zu halbherzig geklärter Ball landete vor den Füßen von Townsend, der aus 28 Metern voll draufhielt und umgehend zum Jubel abdrehte - ein Treffer der Marke "Tor des Monats".
Die Citizens zeigten sich von dem Rückstand nicht sonderlich beeindruckt, vielmehr drängten sie nach Wiederanpfiff nun ihrerseits auf den Ausgleich. Allerdings fehlten die zündenden Ideen und damit die Durchschlagskraft. Guardiola reagierte und brachte Stürmer Aguero für Innenverteidiger Otamendi (50.). Das Tor fiel dann aber wieder auf der anderen Seite - und Meyer war daran beteiligt. Nachdem Townsends Pfostenkracher zum Ex-Schalker geprallt war, wurde dieser von Walker im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Milivojevic sicher zum 3:1 (51.).
City stand mit dem Rücken zur Wand, musste nun kommen und versuchte es auch. Nur hatten die Eagles nun Oberwasser, die Gäste verteidigten aufmerksam und hielten den Gegner weitgehend in Schach. Manchester wirkte uninspiriert, das Überraschungsmoment fehlte im Spiel des Favoriten, was sich auch nach der Einwechslung von De Bruyne nicht großartig änderte.
Wirklich gefährlich wurden die Skyblues erst wieder in der 76. Minute - und das nach einem ruhenden Ball: Sané traf per direktem Freistoß nur den rechten Pfosten. Als dann De Bruynes krumme Flanke aus dem rechten Halbfeld immer länger wurde und letztlich doch im langen Eck einschlug, war aber wieder Pfeffer drin im Spiel - City schöpfte nach dem 2:3 neue Hoffnung und blies zur Schlussoffensive (85.). Palace fand sich nun inmitten einer echten Abwehrschlacht wieder. Die überstanden die Gäste dann aber unbeschadet, auch weil Sané knapp zu spät kam (90.) und Gabriel Jesus (90.+2) hauchdünn drüber köpfte.