Bondscoach Ronald Koeman nahm im Vergleich zum 1:2 beim Nations-League-Auftakt in Frankreich drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Anstelle von Tete, Pröpper und Promes spielten Dumfries, de Roon und Bergwijn.
Bundestrainer Joachim Löw überraschte derweil mit zwei Personalien in seiner Startelf: Can begann im 4-3-3-System ebenso wie Uth, der 100. Debütant in der Ära Löw. Sané blieb vorerst nur die Reservistenrolle.
Werner und Müller ohne Erfolg
Deutschland erarbeitete sich in den ersten 45 Minuten drei gute Torchancen, ließ diese aber allesamt aus: Erst traf Werner den Ball nach einem feinen Müller-Steilpass nicht richtig, als er alleine vor Cillessen auftauchte (15.), dann fand Müller seinen Meister im niederländischen Schlussmann (18.), ehe der Münchner nach einem erstklassigen Can-Zuspiel aus rund zwölf Metern nur das Außennetz traf (38.).
Zu diesem Zeitpunkt lag die Elftal bereits in Front. In der ersten halben Stunde hatten beide Mannschaften ihren Fokus zunächst auf die defensive Stabilität gelegt, dann diente den Gastgebern ein ruhender Ball als Türöffner: Depay trat eine Ecke vor das Tor der DFB-Elf, Neuer zögerte und gab deshalb keine gute Figur ab. Babel sprang am Fünfmeterraum etwas höher als Hector und Hummels und scheiterte per Schulter an der Latte, doch van Dijk schaltete schnell und staubte per Kopf ab - 1:0 (30.).
Liga A, Gruppe 1 - 3. Spieltag
Das Tor verlieh Oranje Auftrieb. Die Gelegenheiten der Hausherren mehrten sich nun, doch Ginter klärte in höchster Not vor Babel (34.), ehe Wijnaldum aus rund 20 Metern knapp verzog (37.). Deutschland wirkte verkrampft und verunsichert - und ging mit einem Rückstand in die Kabine.
Depay und Wijnaldum treffen
Nach der Pause mühte sich die DFB-Auswahl redlich, um den Rückstand wettzumachen, doch Hummels' Kopfball wurde kurz vor der Linie geklärt (53.), dann zielte der eingewechselte Sané freistehend am Tor vorbei (65.), ehe Draxler eine Volleyabnahme nach Kimmich-Flanke zu hoch ansetzte (70.). So blieb Deutschland ohne Tor - und ging in der Endphase gar unter, als sich der Elftal mehr und mehr Räume boten: Erst schloss Depay einen Konter erfolgreich ab (87.), dann scheiterte er an der Latte (90.+1), ehe Wijnaldum mit dem 3:0 den Schlusspunkt setzte (90.+3).
Ob der DFB-Elf am Dienstag (20.45 Uhr) beim dritten Nations-League-Spiel in Paris die Wende gelingt? Nach nur einem Punkt aus zwei Partien stehen Löw und sein Team gehörig unter Druck.