Leverkusens Trainer Heiko Herrlich hatte im Vergleich zur Nullnummer in Freiburg drei Neue an Bord: Für Henrichs, Bellarabi und Alario kamen Lars Bender, Brandt und Volland zum Zug.
Auch Werder-Coach Florian Kohfeldt nahm gegenüber dem späten 2:1-Erfolg beim FC Schalke 04 drei Personalwechsel vor: Junuzovic, Kainz und Johannsson starteten für Gondorf, Rashica und Belfodil.
Früher Doppelschlag von Werder
Was für ein Auftakt in Leverkusen! Zunächst ermöglichte Tah mit einem Foul an Kruse links im Strafraum Bremen den Frühstart - der Gefoulte verwandelte den fälligen Elfmeter selbst (4.).
Pavlenka verhinderte die postwendende Antwort der Werkself mit einer famosen Parade gegen Baileys Kopfballaufsetzer (4.), drei Zeigerumdrehungen später stand es 2:0 für den SVW: Der Ball landete nach schneller Kombination über Junuzovic und Kruse bei Johannsson, und der US-Amerikaner blieb frei vor Leno mit einem Lupfer über den sich hechtenden Keeper ganz cool und baute die Führung aus (7.).
Werder war in einem rauschartigen Zustand, in dem mit kluger Raumaufteilung, großer Lauffreude und Ballsicherheit fast alles wie von selbst klappte: Johannsson hätte nach erneut starker Ballzirkulation fast ein zweites Mal zugeschlagen (10.).
Nach einem Strafraumduell zwischen Aranguiz und Kruse, bei dem der Leverkusener den Angreifer mit dem Arm im Gesicht traf, ließ Referee Marco Fritz weiterlaufen (12.), statt den Elfmeter für Bremen zu geben. Es dauerte eine gute Viertelstunde, ehe die Herrlich-Elf den Schock etwas aus den Kleidern geschüttelt hatte, Tah prüfte Pavlenka per Kopf (20.). Bremen verlor offensiv ein bisschen den Faden, blieb defensiv aber zunächst stabil.
Brandt verkürzt - Bremen wird wieder stärker
Bis es nach Lenos Abstoß blitzschnell ging: Lars Bender verlängerte direkt auf Kohr, der allen enteilte und im Strafraum den Blick für den mitgelaufenen Brandt hatte - nur noch 1:2 (31.).<pWer nun gedacht hätte, die Rheinländer würden in dem rassigen Pokalduell mit Rückenwind nun auf den Ausgleich drängen, sah sich getäuscht. Bremen agierte nun wieder zielstrebiger: Johannssson verpasste eine Flanke von Kainz knapp (37.), der dann selbst auf den Plan trat und Leno zweimal zu starken Paraden zwang (38., 39.).
Traumtor zum 2:2
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff war Bayer zurück im Spiel - durch ein Traumtor: Lars Bender leitete am Sechzehner auf Brandt weiter, der mit der Innenseite aus dem Stand abzog und genau ins rechte Kreuzeck traf - 2:2 (55.).
Aranguiz fällt - Fritz lässt weiterspielen
DFB-Pokal, Viertelfinale
Die Gastgeber waren willens, das Spiel umzukrempeln, Werder aber wehrte sich, gestaltete die nach wie vor temporeiche Partie weitgehend offen. Die ganz klaren Aktionen fehlten nun auf beiden Seiten. Dann musste Bremen zwei knifflige Situationen überstehen: Erst reklamierte Bayer vergeblich Elfmeter, als Aranguiz gegen Eggestein zu Fall kam (72.), wenig später kam Kohr in aussichtsreicher Position nicht richtig an den Ball (74.).
Der SVW ließ sich nicht lumpen, Delaney (79.) und Kruse (82.) versprühten Gefahr. Auf der Gegenseite klärte Augustinsson im letzten Moment gegen Havertz (85.) - und dann hieß es Verlängerung, in der Belfodil für Kainz kam (91.) und Alario für Brandt (102.).
Verlängerung: Bailey trifft Aluminium
In der war nach Rashicas Ballgewinn gegen Wendell erst für Werder mehr drin (99.), erst recht für die Werkself bei Baileys Freistoß, der an den Pfosten knallte (102.). Es stand viel auf dem Spiel, nach einer Rudelbildung förderte der Videobeweis Gelbe Karten für Kohr und Bailey zu Tage (105.+1).
Joker Bellarabi sticht - 3:2!
Drei Minuten brauchte dann der nächste Joker, um zu stechen: Bellarabi, für Kohr gekommen, nutzte eine Kopfballvorlage Alarios aus ganz spitzem Winkel zum 3:2 (111.). War das die Entscheidung? Werder gab sich nicht auf, Belfodil knallte im Fallen drüber (116.). Auf der anderen Seite machte Havertz den Deckel drauf: Der Youngster vollendete nach Bellarabis Querpass ohne Mühe (118.) und stellte Leverkusens ersten Sieg gegen Werder im Pokal sicher.
Am Wochenende hat beide Mannschaften der Liga-Alltag wieder: Bayer empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Hertha BSC, Werder tags darauf (18 Uhr) den VfL Wolfsburg.