Zur Einweihung des umgebauten Luschniki-Stadions in Moskau hatte Argentinien am Samstag einen 1:0-Erfolg gegen WM-Gastgeber Russland eingefahren - dabei allerdings nicht wirklich überzeugt. Beim Test in Krasnodar, das sich erfolglos als WM-Spielort beworben hatte, war Kapitän Messi nicht mehr mit an Bord. Albiceleste-Coach Jorge Sampaoli bot im Angriff Aguero, di Maria und Dybala auf, der im zwölften Anlauf endlich sein erstes Länderspieltor für Argentinien erzielen wollte. In den Fokus sollten sich allerdings andere Stürmer spielen.
Die Argentinier gaben im ersten Durchgang klar den Ton an und gingen durch einen Freistoß von Banega in Führung, bei dem Torhüter Akpeyi keine gute Figur abgab (27.) - wie schon bei der Entstehung des Freistoßes. Nigerias Schlussmann dachte wohl, dass das Schiedsrichtergespann die Partie mit einem Abseitspfiff unterbrochen hatte. Er spielte sich den Ball vor den Sechzehner und nahm ihn dann davor wieder auf, als Aguero angestürmt kam. Handspiel außerhalb, Freistoß, Tor.
Und die Argentinier legten nach: Nach Steilpass von Dybala bediente Pavon den mitgelaufenen Aguero, der aus kurzer Distanz einschob (36.). Der 36. Länderspieltreffer des Angreifers von Manchester City, der damit in der ewigen Torschützenliste der Argentinier nun alleiniger Dritter hinter Messi (61) und Batistuta (54) ist.
Alles sah nach einem lockeren Spaziergang für die Argentinier aus. Doch kurz vor der Pause verkürzten die in der Offensive bis dahin quasi unsichtbaren Nigerianer durch einen Freistoßtreffer von Iheanacho (Leicester City, 45.) - und nach dem Wechsel drehte sich das Blatt dann komplett!
Erst glich Iwobi nach Zuspiel von Iheanacho aus (52.), zwei Minuten später brachte der eingewechselte Bryan Idowu Nigeria gar in Führung. Iwobi sorgte schließlich mit seinem zweiten Tor für die Entscheidung. Der Arsenal-Stürmer spielte Mascherano den Ball an der Strafraumgrenze mit rechts durch die Beine und vollendete stark mit links (73.).
So endete der Trip für Vize-Weltmeister Argentinien mit einer Niederlage. Auf Nationaltrainer Sampaoli kommt noch viel Arbeit zu - denn auch mit Messi hatte die Albiceleste gegen Russland nicht überzeugt.