Fürths Coach Damir Buric tauschte nach der 1:3-Auswärtsniederlage bei Union Berlin viermal Personal: Keeper Funk (Startelfdebüt), Cigerci, Dursun und Raum dürfen für Burchert (Magen-Darm-Infekt), Hilbert (Bank), Torres und Steininger (beide nicht im Kader) ran.
Vier personelle Wechsel vollzog auch Ingolstadts Trainer Stefan Leitl: Im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen Heidenheim spielten Christiansen, Colak, Lezcano und Sekine (Startelf-Debüt) für Kittel, Pledl (beide nicht im Kader), Kutschke und Träsch (beide Bank).
Fürths neue Taktik - Besondere Rolle für Cigerci
Während der FCI seinem gewohnten 4-3-3-System treu blieb, zeigte sich die SpVgg taktisch verändert: Das Kleeblatt agierte in einer 3-4-1-2-Grundordnung, in der die Stürmer Dursun und Raum recht weit auseinanderstanden. Dazwischen pendelte Zehner Cigerci situativ zwischen zentralem Mittelfeld und Sturmspitze. Die Außen Narey und Wittek hielten die Außenbahn offensiv wie defensiv.
Maloca-Tor zählt nicht
DFB-Pokal, 2. Runde, Dienstag
Auf dem Rasen begegneten sich Franken und Oberbayern auf Augenhöhe. Jeweilige Drangphasen wechselten sich ab, auch die Ballbesitzverhältnisse verschoben sich auf ähnlichem Niveau. Dabei spielte sich das Geschehen vor allem zwischen den Strafräumen ab. In zahlreichen Mittelfeldgeplänkeln ging es durchaus kernig zur Sache, dafür fehlten Strafraumszenen nahezu komplett. Einen Hauch von Gefahr versprühten immerhin Standardsituationen oder Distanzschüsse. Wirklich brenzlig wurde es aber nicht.
Mit Ausnahme von einer Szene, die gleichzeitig der große Aufreger der ersten Hälfte war: Eine Aycicek-Ecke von rechts verlängerte Magyar auf den zweiten Pfosten, wo Maloca aus der Nahdistanz einköpfte (32.). Der Treffer wurde aufgrund eine vermeintlichen Abseitsstellung aber nicht gegeben. Das Schiedsrichtergespann übersah jedoch den nahe zur Eckfahne postierten Sekine, der die Abseitsstellung aufhob. Somit wurde Fürth ein reguläres Tor aberkannt. Torlos ging es in die Pause.
Hektischer Wiederbeginn: Raum in den Winkel - Cohen vom Punkt
Nah am Mann: Fürths Richard Magyar (r.) verfolgt Ingolstadts Dario Lezcano (l.). imago
Alles was der Partie im ersten Abschnitt fehlte, holten beide Teams dann gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs nach: Nur 40 Sekunden nach Wiederbeginn steckte Cigerci für Raum durch, der die Kugel vom linken Strafraumeck ins linke Kreuzeck donnerte (46.). Die Freude der Spielvereinigung sollte aber erneut nicht lange halten. Auf der Gegenseite umklammerte Magyar Colak im Strafraum - Elfmeter! Cohen trat an und stellte auf 1:1 (48.). Kurz darauf hatten Aycicek (49.) und Raum (51.) die nächsten Chancen zur Führung, zielten aber knapp vorbei.
Nach hektischen und durchaus offensiven Minuten flachte die Partie dann wieder ab. Ingolstadt näherte sich phasenweise mit Standards durch den zur Halbzeit eingewechselten Leipertz an, kam aber nicht entscheidend in Schussposition. Das Kleeblatt tat sich im Spielaufbau zusehends schwer, blieb aber zumindest stabil in der Defensive. Erst nach einer guten Stunde wurden die Franken wieder aktiver. Mehr als vereinzelte Halbchancen sprangen bei den erkennbaren Angriffsbemühungen aber nicht heraus.
Lex narrt Funk - Morales Kunstschuss passt genau
In der Schlussphase sollte dann ausgerechnet ein Ex-Fürther das Zünglein an der Waage spielen: Joker Lex wurde im Strafraum angespielt, geriet am linken Fünfmetereck ins Straucheln, schaffte aber dennoch einen Abschluss. Diesen haltbaren Schuss ließ Funk ins Tor durchrutschen (83.). Die SpVgg zeigte in der Folge Auflösungserscheinungen in der Defensive. Also hämmerte Morales das Spielgerät aus 28 Metern zentraler Position präzise ins rechte Eck zum 3:1 (87.). Bei diesem Spielstand blieb es auch, weil Cohen aus elf Metern das leere Tor nicht traf (90.).
Schon am kommenden Wochenende geht es für beide Mannschaften in der 2. Liga weiter: Fürth empfängt am Samstag (13 Uhr) den SV Sandhausen. Ingolstadt ist bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) bei Arminia Bielefeld gefordert. Das DFB-Pokal-Achtelfinale wird am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ausgelost und dann kurz vor Weihnachten am 19. und 20. Dezember ausgetragen.