Nur ein Sieg aus zehn Ligaspielen, zwischenzeitlich viermal ein 1:1 in Folge und dann auch das Coppa-Aus im Derby bei Erzrivale Milan : Die letzten Monate verliefen katastrophal für Inter Mailand, das damit beinahe aus den anvisierten Top 4 rutschte. Dabei ist die Teilnahme an der Champions League für Zusatzeinnahmen sowie für die Erneuerung des großen Rufes doch so wichtig.
Der Druck vor dem Duell mit Schlusslicht Benevento war demnach hoch - und schien die Nerazzurri in den kompletten ersten 60 Minuten zu lähmen. Denn es waren die frechen "Hexen" aus Kampanien, die das Spiel machten und zu großen Chancen kamen: Brignola scheiterte aus aussichtsreicher Lage am blockenden d'Ambrosio (23.), Coda verzweifelte an Keeper Handanovic (28.) und erneut Coda donnerte die Kugel aus bester Lage knapp drüber (58.). Kurzum: Inter hatte mehr als Glück als Verstand.
Skriniar und Ranocchia sind zur Stelle
Als Beneventos Spieler, darunter Routinier wie Neuzugang Sagna (35, ehemals Arsenal und ManCity), aber etwas die Kräfte ausgingen, machten die Mailänder ernst - und spielten die höhere individuelle Qualität doch noch aus. Die Folge waren zwei Tore: Skriniar schaltete nach einer verlängerten Ecke am schnellsten und nickte aus kurzer Distanz ein (66.). Erwähnenswert: Da spendete auch der bei Toren oder Erfolgserlebnissen eher stoische Inter-Coach Luciano Spalletti Applaus! Wenig später hatte der frühere Roma-Trainer erneut Grund zur Freude: Der sträflich freigelassene Ranocchia köpfte präzise zum 2:0 ein (69.).
Benevento war am Ende bedient, leistete sich noch in Person von Kapitän Viola ein unnötiges Foul (81., Gelb-Rot) und musste mit der inzwischen 22. Niederlage leben (nur drei Siege, ein Remis). Inter Mailand dagegen feierte ein wichtiges Erfolgserlebnis - und untermauerte die eigenen Ansprüche in Richtung Köngsklasse.