Bundesliga

"40 Punkte - zweimal": Schalke stellt sich auf zwei Jahre Abstiegskampf ein

Bislang war immer nur von nächster Saison die Rede

"40 Punkte - zweimal": Schalke stellt sich auf zwei Jahre Abstiegskampf ein

Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel sieht die Königsblauen "wettbewerbsfähig".

Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel sieht die Königsblauen "wettbewerbsfähig". IMAGO/RHR-Foto

Peter Knäbel betont, den FC Schalke 04 "nicht kleinreden" zu wollen, wenn vom Ziel Klassenerhalt die Rede ist. Sollte dieser dem Klub 2022/23 gelingen, hätte das "den gleichen Stellenwert wie unser Aufstieg", sagt der Sportvorstand. "Das ist keine falsche Bescheidenheit."

Die Altlasten machen das aber wahnsinnig schwer.

Finanzchefin Christina Rühl-Hamers

Verbindlichkeiten um 30 Millionen Euro gesunken, aber noch zu hoch

Der allgemeine Eindruck ist, dass die von jahrelangen Europapokal-Teilnahmen verwöhnte Anhängerschaft dieses kurzfristige Ziel bereitwillig mitträgt. Etwas anderes gibt die immer noch angespannte Gesamtlage des Vereins auch nicht her. Die Gesamtverbindlichkeiten sind zwar um rund 30 Millionen Euro gesunken, aber mit 183,5 Millionen immer noch viel zu hoch, dies gilt ebenso für die Verluste. Der Klub wolle "in Zukunft auch mal wieder schwarze Zahlen schreiben, die Altlasten machen das aber wahnsinnig schwer", sagt Finanzchefin Christina Rühl-Hamers.

Mit einem Etat von nicht einmal 40 Millionen Euro liegt der Verein am unteren Ende des Erstliga-Rankings, seine Bundesligatauglichkeit stellt der Klub aber nicht in Frage. Der Zweitligameister will auch mit Hilfe seines neuen Trainers Frank Kramer in der nächsten Spielzeit bestehen - um sich dann wieder größeren Zielen zuzuwenden?

"40 Punkte - zweimal."

Mittelfristig wollen die Schalker natürlich wieder auf die internationale Bühne zurückkehren, dabei aber nichts überstürzen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer formulierte auf der Mitgliederversammlung am Sonntag sogar ein neues Credo: "Unser Ziel ist jetzt zweimal der Klassenerhalt. 40 Punkte - zweimal."

Die Königsblauen richten sich - den Klassenerhalt 2023 vorausgesetzt - auf zwei Jahre Abstiegskampf ein. Der Vorstand trägt diesen sportlichen Zweijahresplan ohne Wenn und Aber mit. Der Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder hebt hervor, weiter "demütig" bleiben zu wollen und verweist darauf, dass die Finanzen nicht in die Höhe schnellen, selbst wenn Schalke 2022/23 der Ligaverbleib gelingen sollte.

Wir sind mit Blick auf das Budget wettbewerbsfähig, können aber nicht gleich wieder nach den Sternen greifen.

Peter Knäbel

Knäbel ergänzt: "Wir sind mit Blick auf das Budget wettbewerbsfähig, können aber nicht gleich wieder nach den Sternen greifen." Rühl-Hamers erklärt: "Wir sind ein Stück handlungsfähiger geworden und bleiben ambitioniert, aber bescheiden. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht da, wo wir hinwollen."

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Toni Lieto

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