Bundesliga

40 Punkte? Streich freut sich über etwas Anderes

Freiburgs Trainer lobt die Art und Weise

40 Punkte? Streich freut sich über etwas Anderes

Beim 4:0-Sieg hatte Christian Streich wieder Grund zu jubeln.

Beim 4:0-Sieg hatte Christian Streich wieder Grund zu jubeln. imago images

Fünf Spieltage vor Saisonende erreichte der SC Freiburg am Samstag die 40-Punkte-Marke - mit einem beeindruckenden 4:0-Heimsieg gegen Schalke 04. Im Abstiegskampf steckte der Sport-Club in dieser Saison zwar nie, doch die runde Zahl auf dem Punktekonto sorgt trotzdem für Erleichterung. "Natürlich hat man lieber eine Vier vorne als eine Drei", gab Cheftrainer Christian Streich zu. "Denn immer schaffst du es nicht. Von daher ist es schon etwas Schönes."

Viel mehr freute sich der 55-Jährige aber über das Auftreten seiner Spieler. Zwei Niederlagen gegen Borussia Mönchengladbach (1:2) und Arminia Bielefeld (0:1) gab es zuvor. Während die SC-Profis am Niederrhein eine hervorragenden Leistung in der ersten Hälfte nicht in Punkte ummünzen konnten, sorgte die Reise nach Ostwestfalen bei Streich für besonders schlechte Laune. "Nach Bielefeld waren wir sehr unzufrieden, weil wir nach 20 Minuten aufgehört haben, Fußball zu spielen", meinte Streich am Samstag im Rückblick. Seine Mannschaft habe sich gegen den Aufsteiger einfach nicht genug gewehrt.

Streich lobt Anlaufverhalten

Ganz anders an diesem Wochenende. "Wir sind ins Spiel gegangen und hatten eine Überzeugung - sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball", lobte der SC-Coach. Zwar habe sein Team im 3-4-3-System im Mittelfeld einen Mann Unterzahl gehabt, weil Schalke mit einer Raute und Amine Harit als Zehner agiert habe. Doch davon ließen sich die Breisgauer nicht aus der Ruhe bringen. Besonders die drei Angreifer Roland Sallai, Lucas Höler und Ermedin Demirovic bekamen für ihr Anlaufverhalten Anerkennung. Höler und Demirovic hatten bei der Arminia noch jeweils gelb-gesperrt gefehlt. "Wir waren sehr griffig. Die drei vorne haben super zugeschoben", sagte Streich. "Die vorderen Drei haben so viel Deckungsschatten aufgebaut und hatten so ein gutes Anlaufverhalten. Sie haben gelauert und sind im richtigen Moment rausgegangen." Dadurch hätten auch die beiden defensiven Mittelfeldspieler, Baptiste Santamaria und Nicolas Höfler, sowie die Außenverteidiger Christian Günter und Jonathan Schmid mehr Druck auf die Schalker aufbauen können.

Wenn wir es schaffen, ein intensives Spiel auf den Platz zu bringen und die nötige Ruhe am Ball haben, sieht man, was wir für eine Qualität haben und, dass wir zurecht so viele Punkte haben.

Nicolas Höfler

Auch Höfler sah einen rundum verbesserten Auftritt des SC. "Wir haben beide Attribute, die extrem wichtig für den Sieg sind, zu 100 Prozent erfüllt: Wir waren körperlich voll da, haben intensiv gespielt und hatten auch mit dem Ball die nötige Ruhe", analysierte der 31-Jährige. Die Mannschaft habe gewusst, dass sie es besser könne, als gegen Bielefeld. "Wenn wir es schaffen, ein intensives Spiel auf den Platz zu bringen und die nötige Ruhe am Ball haben, sieht man, was wir für eine Qualität haben und, dass wir zurecht so viele Punkte haben", lobte Höfler.

Versöhnliches Fazit

Das sah auch Streich so. Viel wichtiger als die 40 Punkte war ihm aber die Art und Weise der Reaktion: "Das Schönste war das Spiel, denn die Mannschaft hat mit und gegen den Ball eine gute Partie gemacht. Ich war sehr zufrieden." Zwar sei noch nicht alles perfekt, doch das könne man auch nur sehr selten erreichen. Streich zog ein versöhnliches Schalke-Fazit nach dem Bielefeld-Ärger: "Die Mannschaft war sehr motiviert, weil wir uns über uns selbst geärgert haben. Das war eine super Reaktion."

Jim Decker