Hansa-Coach Pavel Dotchev wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim FSV Zwickau einmal: Väyrynen verdrängte Bouziane auf die Reservebank.
Paderborns Trainer Steffen Baumgart brachte nach dem 1:1 gegen den 1. FC Magdeburg gleich drei neue Spieler: Fesser, Antwi-Adjej und Klement mussten allesamt auf der Bank Platz nehmen, dafür durften Strohdiek, Wassey und Zolinski von Beginn an ran.
Der SC Paderborn legte trotz der jüngsten Durststrecke von fünf Spielen ohne Sieg mit der Selbstverständlichkeit eines Tabellenführers und Aufstiegsaspiranten los, presste aggressiv und verbuchte durch Tietz (1.) und Ritter (3.) direkt erste vielversprechende Torannäherungen. Hansa hatte Probleme, ins Spiel zu finden, tat dies nach zehn Minuten allerdings mit einem Paukenschlag: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld schalteten die Hausherren blitzschnell um, Benyamina bediente Väyrynen, der musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben.
3. Liga, 29. Spieltag
Nächster Nackenschlag für Paderborn
Bevor sich die geschockten Gäste aus Ostwestfalen wieder sammeln konnten, folgte schon der nächste Nackenschlag, als Holthaus Breier im Zentrum fand. Analog zum ersten Treffer, hatte der Rostocker Offensivmann ebenfalls keine Mühe, aus rund fünf Metern das 2:0 zu markieren (16.). Das Paderborner Selbstbewusstsein aus den Anfangsminuten war wie weggeblasen, auf dem Feld agierte fortan nur noch Rostock. Die verbuchten durch Wannenwetsch (24.) und Benyamina noch einmal gute Vorstöße, der Tabellenführer kam einzig durch Tietz zu einer im Ansatz gefährlichen Gelegenheit (35.).
Ritter verkürzt nach Wiederanpfiff
Nach dem Seitenwechsel schlug Paderborn mit dem ersten Angriff zu: Der nach der Pause für Zolinski eingewechselte Antwi-Adjej bediente Ritter, der hielt aus 14 Metern drauf und erzielte das 1:2 (53.). Viel Druck legte die Baumgart-Elf jedoch nicht nach, stattdessen hatte Hansa nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Väyrynen auf Breier die große Chance auf das dritte Tor, doch der 26-Jährige scheiterte an Zingerle (57.).
Rostock ließ sich von Minute zu Minute tiefer fallen und agierte zusehends passiver. Wenngleich Paderborn davon zunächst nicht profitieren konnte, spielte die Dotchev-Elf durchaus mit dem Feuer. In der Schlussphase hatte Rostocks Benyamina mit einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Zingerle die Möglichkeit, vorzeitig alles zu entscheiden, doch der 28-Jährige scheiterte.
Verrückte Schlussphase bringt SCP-Sieg
Stattdessen schlug Joker Michel auf der Gegenseite zu und markierte, nachdem er von Ritter per Lupfer frei gespielt worden war, zu - 2:2 (86.). Die Gäste feierten diesen Treffer, als hätten sie soeben den Siegtreffer und nicht den Ausgleich erzielt – doch der sollte noch folgen: In der ersten Minute der Nachspielzeit stieg Strohdiek nach einem Eckball hoch und fabrizierte eine Bogenlampe, die sich über den am linken Pfosten stehenden Rankovic in die Maschen senkte. Nun kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Die Ostwestfalen hatten das Spiel gedreht, die Tabellenführung erfolgreich verteidigt und die fünf Spiele währende Sieglos-Serie beendet.
Am nächsten Samstag (14 Uhr) muss Hansa beim VfR Aalen ran. Paderborn empfängt zur gleichen Zeit den FSV Zwickau.