Fürths Trainer Damir Buric vertraute personell derselben Elf wie beim 2:0 im Derby bei Lokalrivale Nürnberg , ließ selbige aber in einer anderen Grundformation auflaufen. Hatten die Fürther beim Club noch in einem 5-3-2 agiert, war es nun ein 4-2-3-1.
Auf der anderen Seite brachte FCK-Coach Michael Frontzeck nach dem furiosen 4:3-Heimsieg gegen Union Berlin zwei Neue: Für Kessel (5. Gelbe) und Correia (Bank) spielten Jenssen und Callsen-Bracker (nach Oberschenkelverletzung).
Beide Mannschaften hatten sich zuletzt in aufsteigender Form präsentiert, und das zeigte sich auch auf dem Platz. Spielerisch war das Duell nach kurzer Abtastphase durchaus sehenswert, wenngleich die Fürther zunächst sehr abwartend agierten und das Heft des Handelns den Gästen ein Stück weit überließen.
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Die Idee der Franken, die durch Wittek den ersten nennenswerten Abschluss der Partie verbuchten (5.), war klar: Über Konter zum Erfolg kommen - und das sollte auch klappen, allerdings musste die SpVgg zuvor die eine oder andere brenzlige Szene überstehen. So sorgten Seufert (10.) und Guwara (11./12.) für erhöhten Herzschlag bei so manchem Fürther Anhänger. Nach 17 Minuten brandete schließlich Riesenjubel im Ronhof auf: Bei einem Konter narrte Narey auf der rechten Seite Moritz und bediente anschließend Green im Zentrum, der nur noch einschieben musste - 1:0 (17.).
Das Tor war ein echter Nackenschlag für die Roten Teufel, die danach eine Weile brauchten, ehe sie sich wieder sammelten. In dieser Phase hatte der FCK Glück, dass Mwenes missratene Abwehraktion nur am Querbalken landete (21.) und Fürths Gugganig kurz danach freistehend zu unplatziert abschloss (22.).
Danach wurde es ruhiger in den Strafräumen. Der Grund dafür war schnell gefunden - hüben wie drüben ging die letzte Konsequenz beim finalen Pass flöten. Spielerisch wollten die Franken ihre Gäste weiterhin locken und überließen daher dem FCK die Spielmacherrolle. Offensiv kam jedoch nichts mehr vom Kleeblatt. Dagegen zeigten sich die Pfälzer, die etwas spritziger wirkten, sehr bemüht, suchten immer wieder den Weg nach vorne, hatten aber auch einige Probleme. Vertikalpässe kamen nicht durch und hohe Bälle waren stets leichte Beute der langen Fürther Innenverteidiger.
So kam es, dass sich die Offensivaktionen der Gäste zunehmend auf ein Mittel zusammenkürzten: Die schnellen Außen sollten es reißen - und das taten sie auch! Nach Mwenes robuster Balleroberung gegen Narey kam der Ball zu Borrello, der anschließend von rechts präzise nach innen flankte. Dort verpasste Maloca, ehe Osawe im Grunde nur noch als Prellbock diente und den Ball ins Tor zum 1:1-Pausenstand bugsierte (45.).
Unruheherd Osawe - Maloca mit Köpfchen
Jubelfaust: Während Osawe sich freut, ist Fürths Gjasula (r.) bedient. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel blieb es ein offenes, abwechslungsreiches und spannendes Duell zweier Mannschaften, die beide spürbar den Dreier wollten. Sowohl die Fürther (Green, 50.) als auch die Lauterer (Callsen-Bracker, 55.) kamen rasch zu vielversprechenden Möglichkeiten.
Die SpVgg hatte immer wieder Mühe mit Osawe, der einfach zu schnell war für die fränkische Defensive, so ein ständiger Unruheherd war und nach 64 Minuten die Gäste sogar in Führung hätte bringen können. Sein Schuss verfehlte das Tor aber nur knapp. Das sollte sich rächen, denn nur etwas später schlug es dann auf der anderen Seite ein: Wittek zog eine Ecke von rechts mit Effet vors Tor, wo sich Maloca freilief und schließlich aus fünf Metern per Kopf zum 2:1 traf (73.).
Die Pfälzer ließen sich von dem neuerlichen Rückschlag nicht zurückwerfen, probierten es anschließend weiter. Unermüdlich rannte der FCK an, doch die SpVgg agierte clever, verteidigte geschickt, sorgte zudem immer wieder für Entlastung und brachte den eminent wichtigen Sieg über die Runden.
Fürth erwartet am Montag, den 19. März, der nächste Kellerkracher - dann geht es ab 20.30 Uhr beim Erzgebirge Aue ans Eingemachte. Am Samstag zuvor spielt der 1. FC Kaiserslautern zu Hause gegen den FC St. Pauli vor (13 Uhr).