Sandhausens Trainer Kenan Kocak musste im Vergleich zum 2:1 in Darmstadt auf Kapitän Kulovits (mehrfacher Unterarmbruch) und Linksverteidiger Paqarada (Pferdekuss) verzichten. Das Duo hatte sich beim Bundesliga-Absteiger verletzt und war durch Karl und Jansen ersetzt worden. Coach Konan hielt daran gegen Heidenheim fest.
Heidenheims Coach Frank Schmidt musste gegenüber dem 4:3-Spektakel gegen Union Berlin ebenfalls einmal verletzungsbedingt tauschen: Griesbeck, der sich gegen die Hauptstädter am Innenband verletzt hatte, wurde durch Pusch vertreten.
Müde Anfangs-, heiße Schlussphase
Bei regnerischen Bedingungen und nur sehr spärlich besetzten Zuschauerrängen passten sich Sandhausen und Heidenheim spielerisch zunächst den äußeren Bedingungen an. Weder die Kocak-Elf noch das Schmidt-Team hatten zu Beginn konkrete Ideen im Vorwärtsspiel. Stattdessen neutralisierten sich beide Mannschaften in umkämpften Mittelfeldduellen. Beermann verpasste mit dem ersten Abschluss der Partie das Tor knapp (14.).
Nach knapp 20 Minuten nahm die Partie dann urplötzlich an Fahrt auf - und die Torchancen häuften sich. Doch waren es nicht die Gäste, deren Offensive in den letzten Wochen extrem produktiv gewesen war. Vielmehr schaltete Sandhausen einen Gang nach oben und kam durch Höler (23.) und Daghfous (24.) zu guten Möglichkeiten, die von FCH-Schlussmann Müller entschärft wurden.
Vier Minuten später war der 26 Jahre alte Schlussmann der Heidenheimer aber machtlos: Ausgerechnet Geburtstagskind Knipping überwand den gegnerischen Keeper zum 1:0 für die Hausherren und beschenkte sich damit zu seinem 25. Geburtstag selbst. Zuvor hatte es die FCH-Defensive verpasst, nach einer Daghfous-Ecke entscheidend zu klären.
Feick trifft nur den Pfosten
15. Spieltag
Zwar musste SVS-Coach Kocak aufgrund von Karls Oberschenkelverletzung früh wechseln, aber dem Spielfluss der Kurpfälzer tat dies keinen Abbruch. Erneut Daghfous (39.) und Jansen (40.) schafften es aber nicht, auf 2:0 zu stellen. Dies hätte sich beinahe noch gerächt, doch Kister blockte Glatzels Schuss (42.) und Feicks Freistoß traf nur den Außenpfosten (45.).
Nach Wiederbeginn sollte es dann gleich mit dem ersten Abschluss der Heidenheimer klappen: Glatzel wurde etwa 20 Meter vor dem Tor nicht angegriffen und brachte den Ball mit einem trockenen Flachschuss links unten im Tor unter (48.). Beinahe wäre den Sandhäusern die erneute Führung gelungen: Nach einem tollpatschigen Foul von Beermann an Knipping scheiterte Sukuta-Pasu jedoch kläglich vom Punkt (52.).
In der Folge war ein bisschen die Luft raus. Beide Mannschaften legten mittlerweile mehr Wert auf Kontrolle als auf bedingungslose Offensive. Folglich tat sich vor den Toren nicht mehr allzu viel, was FCH-Schlussmann zu einer Unkonzentriertheit verleitete. Daghfous traf das verwaiste Tor aber nicht (65.).
Verhoek trifft schon wieder
Angreifer Glatzel (Nummer 9) wird von den Teamkollegen für seinen zwischenzeitlichen Ausgleich beglückwünscht. Picture Alliance
In der 73. Minute drehte Heidenheim die Partie in der Folge eines zunächst abgewehrten Schnatterer-Freistoßes: Der FCH-Kapitän brachte den zweiten Ball in den Strafraum, wo sich Angreifer Verhoek am handlungsschnellsten präsentierte und per Volleyabnahme zum 2:1 einnetzte.
Sandhausen machte zwar hinten auf, konnte sich aber in der Schlussviertelstunde nicht mehr wirklich aufraffen und den Ausgleich erzielen. Abwehrmann Kister hatte in der Nachspielzeit eine Triple-Chance, konnte das Leder aber nur an den Pfosten lenken (90.+1). So nahm Heidenheim nach zwischenzeitlichem Rückstand drei Punkte mit nach Hause - und crashte damit auch Knippings Geburtstagsparty.
Heidenheim empfängt am Freitagabend (18.30 Uhr) den 1. FC Kaiserlautern. Sandhausen tritt am Samstag (13 Uhr) in Nürnberg an.