Seguin debütiert bei Dynamo, Green bei Fürth
Dresdens Trainer Uwe Neuhaus beklagte zuletzt Personalsorgen und musste nach dem 2:3 beim VfL Bochum drei Veränderungen in der Startelf vornehmen: Seguin, Horvath und Duljevic ersetzten Fabian Müller (Trainingsverletzung), Berko (Schulterprellung) und Möschl (Erkältung).
Auf der anderen Seite drehte Fürths Interimscoach Mirko Dickhaut bei seiner Premiere im Vergleich zum 0:1 gegen den FC Ingolstadt viermal an der Personalschraube. Last-Minute-Neuzugang Green stand umgehend in der Anfangsformation, zudem durften Torres, Ernst und Gjasula ran. Langer (Gelb-Rot-Sperre), Sontheimer (Bank) und Omladic (nicht im Kader) mussten weichen, Berisha verließ das Kleeblatt am Deadline Day noch in Richtung Wien.
Vor heimischem Publikum drückten die Sachsen umgehend auf das Gaspedal, machten rund um den gegnerischen Sechzehner Alarm - und hatten schon in der 2. Minute den Torschrei auf den Lippen: Nach Heises Freistoß aus dem Halbfeld servierte Hartmann per Kopf perfekt für Ballas, der aus vier Metern aber in Rücklage geriet und verzog. Fürths Hintermannschaft hatte anfangs alle Hände voll zu tun, hielt dem Druck aber gut stand. Vereinzelt legten die Franken auch den Vorwärtsgang ein, einen flüssigen Konter über Torres, Dursun und Ernst schloss Green vom linken Strafraumeck aber zu unplatziert ab (9.).
Aus dem ersten gelungenen Angriff schöpften die Weiß-Grünen sichtlich Mut, sodass sie das Spiel fortan mehr in die andere Richtung verlagerten. Das Positionsspiel im Mittelfeld ließ sich zwar gut ansehen, eine klare Struktur inklusive Drang in die Spitze kam den Dickhaut-Schützlingen aber zumeist abhanden. In diesem Fach gab Dynamo Anschauungsunterricht und spielte zweimal blitzsauber wie zielstrebig nach vorne: Duljevic (17.) und Röser (19.) verpassten aber die Führung.
Heises Mischung: Kraft und Präzision
Als sich die Schützlinge vermeintlich eine kurze Auszeit nahmen, rollte ein weiterer SGD-Angriff schnörkellos nach vorne. Der agile Duljevic zog im Mittelfeld das Tempo an und nahm den von Natur aus offensivfreudigen Heise mit, der die Kugel von links im Strafraum wuchtig im langen Eck unterbrachte. Der Winkel war entsprechend spitz, Schlussmann Megyeri machte nicht die beste Figur (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff hätte es beinahe noch ein zweites Mal geklingelt, nachdem Horvaths Vergehen im Strafraum an Wittek nicht geahndet worden war. Dresdens Offensivmann verlor aber den Überblick und fand nur einen Gegenspieler (44.).
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Interimscoach Dickhaut erhoffte sich mit der Einwechslung von Cigerci Besserung (46.) - und er fügte sich stark ein: Der Joker bewies Auge und bediente per hohem Diagonalball den mitgelaufenen Narey rechts im Sechzehner, der die Kugel an den rechten Pfosten setzte (46.). Das war nicht etwa der Auftakt einer Fürther Sturm- und Drangphase - im Gegenteil: Dynamo drückte auf die Tube, bei gleich drei Heise-Freistößen musste Megyeri hellwach sein (48., 50., 59.). Zusätzlich flatterte Horvaths Kunstschuss am rechten Kreuzeck vorbei (52.), auch Röser zielte nicht genau genug (55.).
Wie schon in den ersten 45 Minuten verflachte die Begegnung gegen Mitte der Halbzeit. Das nahmen auch die beiden Trainer wahr und brachten frische Offensivkräfte: Sturmtank Mlapa feierte sein Debüt im Dynamo-Dress (71.), Aycicek spielte erstmals für die Spielvereinigung (71.) und auch Hofmann kam frisch rein (79.).
Dickhauts Händchen: Joker Hofmann sticht
Ein Schachzug von Dickhaut, der sich noch auszahlte: Cigerci, ebenfalls eingewechselt, bediente Hofmann mit einem hohen Ball zwischen die Innenverteidiger. Der Angreifer nahm die Kugel mit der Schulter mit und versenkte sie frei vor Schwäbe durch dessen Beine zum 1:1 (82.). Dynamo bäumte sich noch einmal auf, fand aber keine entscheidenden Wege in den Fürther Strafraum mehr, sodass das Kleeblatt den ersten Zähler dieser Saison einfuhr.
Dresden ist am Sonntag (13.30 Uhr) bei Jahn Regensburg zu Gast, Fürth empfängt zeitgleich Fortuna Düsseldorf.