HSV-Coach Christian Titz brachte im Vergleich zur 0:2-Auswärtsniederlage bei 1899 Hoffenheim zwei Neue: Für van Drongelen (Bank) und Douglas Santos (Gelbsperre) starteten Diekmeier und Papadopoulos.
Freiburgs Trainer Christian Streich stellte gegenüber der 0:2-Auswärtspleite bei Mainz 05 dreimal um: Kübler, Schuster und Kleindienst ersetzten Kempf, Stenzel und Koch (alle Bank).
Der HSV startete aggressiv ins Abstiegsduell, entschied das Gros der Zweikämpfe zunächst für sich und war auch durch forsches Pressing optisch überlegen. Waldschmidts Hereingabe fand keinen Abnehmer (9.), Steinmann fehlte es aus 14 Metern an Präzision (10.).
Vom SCF, bei dem Söyüncü schnell seine fünfte Gelbe Karte sah (5.), war offensiv wenig zu sehen. Nach fahrigen Anfangsminuten (Söyüncü!) stabilisierte sich die Streich-Elf in einer spielerisch mäßigen Partie defensiv nach einer Viertelstunde zusehends.
Viel passierte in der Folge nicht. Hamburg blieb vorerst aktiver, tauchte aber kaum bedrohlich vor dem gegnerischen Tor auf. Wie auch lange Zeit Freiburg, ehe Steinmanns Nasenbluten (28.) den Rhythmus der Titz-Elf unterbrach: Auch weil kein Ersatztrikot da war, sondern aus der Kabine geholt werden musste, agierte der HSV vier Minuten in Unterzahl!
Dieses hier geht nicht mehr: HSV-Coach Christian Titz hält das alte Trikot von Steinmann hoch. imago
Pollersbeck pariert glänzend
Fast mit unmittelbaren Folgen, als Söyüncü freistehend per Kopf auf Pollersbeck platzierte (30.). Und bei wieder personellem Gleichstand wenig später bei einer Dreifachchance, als nacheinander Haberer, Kleindienst und Höler binnen Sekunden in Hamburgs Nummer eins ihren Meister fanden (35.). Der HSV wankte bedenklich, nur Pollersbeck hielt sein Team im Spiel, als er auch im Fünfer gegen Petersen glänzend rettete (42.).
Holtby sorgt für das 1:0
Bundesliga, 31. Spieltag
Statt Pausenführung musste Freiburg bald nach Wiederanpfiff einem Rückstand hinterher rennen. Die Breisgauer brachten den Ball nicht weg, Holtby krallte sich den Abpraller, umdribbelte Gulde und Söyüncü und spitzelte den Ball aus sechs Metern an Schwolow vorbei zum schmeichelhaften 1:0 ins Netz (54.).
Der SCF, nun mit Frantz für Höler (64.), hatte den Faden verloren, Hamburg agierte nach der Führung mit Rückenwind, Ito (64.) und Kostic (66.) prüften Schwolow. Offensiver Esprit wie im ersten Durchgang war dagegen von den Gästen nicht zu sehen, mit Kath für Haberer reagierte Streich ein zweites Mal (69.).
Wenig später war Freiburg dezimiert. Erst foulte der gelbverwarnte Steinmann Frantz im Mittelfeld durchaus robust (70.), nur eine Zeigerumdrehung zückte Referee Benjamin Cortus bei einem vergleichsweise harmlosen Vergehen von Söyüncü gegen Kostic die Ampelkarte (71.).
Viel passierte in der Folge nicht mehr. Der SCF kam trotz großer Bemühungen kaum bedrohlich ins letzte Drittel. Hunt (88.) und vor allem Kostic (90.) verpassten das 2:0, ehe der nach vorne gestürmte Schwolow in der Nachspielzeit seinen Schuss bei der einzigen ernsthaften Gelegenheit des SCF im zweiten Durchgang zu hoch ansetzte (90.+4).
Zwei Abstiegsduelle am 32. Spieltag: Freiburg trifft am kommenden Samstag (15.30 Uhr) auf Köln, der HSV tritt zur gleichen Zeit in Wolfsburg an.