HSV-Coach Bernd Hollerbach nahm nach dem 0:2 in Dortmund zwei Änderungen vor: Statt Ekdal (Sprunggelenksprobleme) und Wood (Bank) begannen Papadopoulos (nach Gelb-Rot-Sperre) und Arp. Jung rückte aus der Dreierkette in der Abwehr ins defensive Mittelfeld vor. Erstmals im Bundesliga-Kader stand der 19-jährige Abwehrspieler Ambrosius.
Leverkusens Trainer Heiko Herrlich stellte im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Hertha BSC gleich auf fünf Positionen um: An Stelle von Henrichs, Baumgartlinger, Bellarabi und Alario (alle Bank) begannen Wendell, Aranguiz, Bailey und Havertz. Zudem fiel der gebürtige Hamburger und Ex-HSV-Akteur Tah mit einem grippalem Infekt kurzfristig aus. Jedvaj startete neu und gab damit sein Saisondebüt.
Bailey nutzt Douglas Santos' Fauxpas
Nach abwartenden Anfangsminuten waren es die Hamburger, die nach einem von Kostic eingeleiteten Angriff zu einer ersten im Ansatz gefährlichen Szene kamen. Doch Arp, der am Strafraumrand in zentraler Position abziehen wollte, trat heftig in den Boden statt gegen den Ball (6.). Pech dann für Bayer nach nicht einmal einer Viertelstunde. Wendell verletzte sich bei einem Foul von Mavraj, der dem Brasilianer heftig auf den Fuß gestiegen war und dafür die Gelbe Karte sah. Und so musste Herrlich früh wechseln, Henrichs kam in die Partie (16.).
Bundesliga, 23. Spieltag
Ungeachtet der personellen Umstellung übernahm Bayer in der Folge mehr und mehr die Initiative. Ein erster, noch abgefälschter Versuch von Volland war noch leichte Beute für Mathenia (22.). Kurz darauf wäre der HSV-Keeper bei einem Kopfball von Aranguiz aber wohl machtlos gewesen, der Versuch des Chilenen touchierte auf seinem Weg ins Toraus noch leicht den linken Außenpfosten (26.). Offensiv-, oder gar Strafraumaktionen der Hamburger blieben indes Mangelware - auch, weil die Werkself im defensiven Zentrum kaum Räume anbot.
Ein Fauxpas von Douglas Santos bescherte den Leverkusenern in der 40. Minute die durchaus verdiente Führung. Nach einer Flanke von Kohr stoppte Douglas Santos den Ball am Fünfmeterraum mit dem Oberschenkel gekonnt, übersah aber den hinter ihm lauernden Bailey, der sich das Spielgerät schnappte, noch Mathenia aussteigen ließ und dann aus kurzer Distanz im Fallen das 1:0 für die Rheinländer erzielte (40.).
Noch in der Anfangsphase verletzte sich Wendell (Mi.) am rechten Fuß. imago
Havertz trifft und patzt - HSV wacht zu spät auf
Nach dem Seitenwechsel brachte Hollerbach Hahn, der ins rechte offensive Mittelfeld rückte, für Mavraj und stellte zugleich auf Viererkette in der Defensive um. Doch statt eines Umschwungs kassierten die Hanseaten in der 50. Minute das 0:2: Bailey nahm links im Strafraum Henrichs mit, dessen Flanke Havertz am Fünfmeterraum per Direktabnahme im rechten Toreck unterbrachte (50.). Nur langsam erholte sich der HSV, bei dem Hollerbach Wood für Arp brachte, danach vom Schock des 0:2 und fand ein wenig besser ins Spiel.
Wood war es, der in der 66. Minute die bis dahin beste Torchance des Spiels für die Hamburger hatte, jedoch an Leno scheiterte. Während Bayer die sich nun bietenden Kontergelegenheiten zumeist kläglich vergab, wurde die Hanseaten zwingender und kamen auch zum Anschlusstreffer: Nach unnötigem Ballverlust von Havertz schaltete Jung schnell und schickte Hahn steil, der Leno mit einem klugen Heber überwand (71.). So wurde es in den Schlussminuten noch einmal spannend. Wood vergab in der Nachspielzeit in Bedrängnis noch eine gute Ausgleichschance (90.+1), dann endete die Partie mit einem knappen, aber insgesamt nicht unverdienten Leverkusener Erfolg.
Für den HSV geht es am nächsten Samstag (18.30 Uhr) mit dem brisanten Nordderby in Bremen weiter. Leverkusen empfängt tags darauf (15.30 Uhr) den FC Schalke 04.