Im Vergleich zum letzten Pflichtspiel vor der Winterpause, dem 4:4-Spektakel gegen Leverkusen , nahm Hannovers Trainer André Breitenreiter zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Der erkrankte Torhüter Tschauner und Fossum (Bank) wurden durch Esser und Bakalorz ersetzt.
Mainz-Trainer Sandro Schwarz tauschte nach dem Pokal-Achtelfinale vor Weihnachten gegen Stuttgart (3:1) vier Startelf-Akteure aus: Bell, Gbamin, Neuzugang De Jong und Muto durften für Diallo, Latza, Baku (nicht im Kader) und den nach Basel gewechselten Frei beginnen.
Beide Mannschaften versteckten sich von der ersten Minute an nicht. Mainz kam in der Anfangsphase immer wieder zu Schüssen aus der zweiten Reihe, doch weder Holtmann (9.) noch Quaison (21.) stellten Esser vor Probleme. Hannover hätte nach einer Ecke in Führung gehen müssen, doch Antons Flugkopfball aus kurzer Distanz parierte Zentner bärenstark (19.).
Nun übernahmen die Gäste aus Mainz zunehmend die Spielkontrolle. Hannover fehlte in der Vorwärtsbewegung der Schwung, wurde von den Rheinhessen aber auch defensiv viel beschäftigt. Der FSV krönte seine Bemühungen mit dem 1:0: Holtmann wurde von Korb nicht attackiert, seine eigentlich misslungene Flanke landete bei Muto, der aus sieben Metern mit einem Linksschuss ins lange Eck traf. Sané und Sorg kamen zu spät (31.). Fünf Minuten später legte die Schwarz-Elf nach: Maxim schlug einen Freistoß vor das Tor, Hack stieg auf Höhe des zweiten Pfostens hoch und setzte sich gegen den körperlich unterlegenen Klaus mühelos im Kopfballduell durch. Die Kugel schlug erneut im rechten Eck ein (31.).
Hannovers eigentlich irregulärer Anschluss
Hannover hätte eine Minute später beinahe die richtige Antwort gefunden, doch Zentner kratzte einen Freistoß von Schwegler aus dem Winkel (32.). Die folgende Ecke hatte allerdings Konsequenzen: Schweglers Hereingabe landete auf dem Kopf des heranstürmenden Füllkrug, der die Kugel ins Tor wuchtete (33.). Bitter für Mainz: Der Treffer hätte nicht zählen dürfen, da sich Schwegler vor dem Eckstoß die Kugel knapp außerhalb des erlaubten Viertelkreises hingelegt hatte.
Nun waren die Niedersachen plötzlich am Drücker: Zentner parierte einen leicht abgefälschten Bakalorz-Schuss - dann zeigte Schiedsrichter Bastian Dankert auf den Punkt: De Jong hatte Klaus im eigenen Strafraum gefoult. Den berechtigten Elfmeter schoss Füllkrug in die Maschen (38.). Mit 2:2 ging es in die Pause.
Bundesliga, 18. Spieltag
Breitenreiter reagierte zur Pause und stellte um auf Viererkette. Korb wurde durch Fossum ersetzt, der im Mittelfeld als zusätzliche Anspielstation das Umschaltspiel ankurbeln sollte. Die ersten Möglichkeiten in Durchgang zwei gehörten dann auch den Gastgebern: Beide Male ließ Füllkrug die Führung liegen, scheiterte erst an Zentner (56.), zwei Minuten später fälschte Hack seinen Versuch im letzten Moment ab (58.).
Nach einer längeren Verletzungspause - Schwegler hatte unabsichtlich einen Ellbogen ins Gesicht bekommen und musste ausgewechselt werden - stellte auch Mainz um: Donati kam und besetzte in der nun formierten Viererkette die Rechtsverteidiger-Position. Die erste Chance für die Gäste resultierte aus einer Standardsituation, Hack köpfte nach einem Eckball am Tor knapp vorbei (68.).
Füllkrug macht sein drittes Tor!
Nun neutralisierten sich beide Teams für einige Minuten - ehe Hannover in Führung ging: Karaman ließ die Kugel im Zentrum geschickt klatschen, Bakalorz' Verlagerung auf den linken Flügel zu Bebou war etwas ungenau, dennoch konnte er Tempo aufnehmen und vor dem Strafraum nach innen ziehen. Sein Schussversuch landete von Bell abgefälscht vor den Füßen von Füllkrug, der mit einem harten Schuss seinen Dreierpack schnürte (75.) - seinen ersten in der Bundesliga. Karaman hätte kurz nach Wiederanstoß beinahe auf 4:2 gestellt, zielte aber daneben (77.).
Den Gästen, bei denen Rückkehrer Ujah in der Schlussphase kam, bot sich so noch einmal die Chance zum Ausgleich, doch Esser lenkte einen Donati-Schuss an den Außenpfosten (84.), weshalb es am Ende beim 3:2-Sieg Hannovers blieb.
Hannover spielt am kommenden Sonntag (18 Uhr) beim FC Schalke 04. Mainz empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart.