RB-Coach Ralph Hasenhüttl musste seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Wolfsburg einmal umbauen: Upamecano fehlte gesperrt (Gelb-Rot), für ihn rückte Orban in die Innenverteidigung.
Berlins Trainer Pal Dardai war dagegen nach dem 3:1 über Hannover zu gleich zwei Wechseln in der Anfangsformation gezwungen: Rekik (Fußprellung) und Weiser (Verletzung am Sprunggelenk) fielen aus, für sie liefen Torunarigha und Esswein auf.
Selke trifft gegen den Ex-Klub
Die Partie brauchte keine lange Anlaufzeit, es ging sofort zur Sache. Bruma prüfte Jarstein nach vier Minuten mit einem Schlenzer aufs lange Eck. Auch die Berliner waren offensiv sofort präsent - mit Erfolg. Esswein legte den Ball flach in den Strafraum und fand Selke, der traf aus zwölf Metern ins rechte Eck und ärgerte damit seinen ehemaligen Arbeitgeber (6.). Eine kleine Provokation beim Jubel ließ er sich nicht nehmen. Traumstart für die Gäste, aber quasi im Gegenzug dann der Schock: Torunarigha brachte Werner als letzter Mann zu Fall - Rot (7.). Die Alte Dame musste nun über 80 Minuten in Unterzahl auskommen. Die Hausherren entfachten anschließend mächtig Druck, liefen immer wieder an. Halstenbergs Freistoß ging rechts am Tor vorbei (9.) und Klostermann traf im Sechzehner den Ball nicht ideal (13.).
RB drückt - Berlin trifft
Bundesliga, 17. Spieltag
Die Hauptstädter machten es in Unterzahl allerdings nicht schlecht, standen defensiv gut und setzten auch offensiv Nadelstiche. Wie zum Beispiel in der 31. Minute: Lazaros Freistoß landete bei Kalou, der stieg mustergültig hoch und nickte zum 2:0 ein. Was folgte, waren erneut wütende Angriffe der Sachsen. Demme hatte den Anschluss auf dem Fuß, sein Versuch aus 16 Metern klatschte an den rechten Pfosten. RB fuhr kurz vor der Pause Angriff um Angriff. Bruma prüfte Jarstein (37.), Keitas Abschluss zischte hauchzart links am Tor vorbei (44.) und Werner setzte die Kugel aus kurzer Distanz über das Tor (45.+3). Somit hielt das Berliner Bollwerk zunächst stand und die Gäste gingen mit einem 2:0 in die Kabine.
Selke schnürt den Doppelpack
Die Leipziger begannen den zweiten Durchgang mit viel Ballbesitz, Hertha stand sehr tief am eigenen Sechzehner. Die erste Chance nach der Pause hatten allerdings die Gäste: Selkes Abschluss ließ Gulacsi nach vorne prallen, dort lauerte Maier, aber der rutsche weg. Damit dauerte es etwas, bis er schoss, Keita warf sich dazwischen - eine Riesenchance (50.). Aber die folgende Ecke brachte dann den Treffer. Lazaros Ausführung landete rechts im Strafraum bei Selke, der schob aus kurzer Distanz ein und schnürte den Doppelpack (51.). Schiedsrichter Willenborg ließ wegen eines Gedränges im Sechzehner die Szene zwar checken, aber der Treffer blieb bestehen.
Halstenbergs Treffer kommt zu spät
RB war um eine Antwort bemüht, fand aber offensiv gegen tiefstehende Herthaner selten die Lücke. Keitas Schuss aus kurzer Distanz war zu drucklos (57.) und Kampls Distanzversuch zu ungenau (61.). Die Berliner lauerten auf Konter - und hatten die Riesenchance zum 4:0. Selke lief alleine auf Gulacsi zu, schob die Kugel allerdings nur an den linken Pfosten (62.).
Die Hausherren gaben aber nie auf und das zahlte sich aus. Brumas Flanke landete bei Orban, der nickte ein (68.). Ging noch was? Die Sachsen versuchten extrem viel, warfen alles nach vorne. Augustin scheiterte aus spitzem Winkel an Jarstein (80.). Aber die Gäste verteidigten es gut, bis in die Nachspielzeit. Nach einem langen Ball köpfte Halstenberg ein und verkürzte (90.+2). Der Treffer kam schlussendlich allerdings zu spät und die Berliner entführten alle drei Punkte aus Leipzig. Die Alte Dame schob sich damit auf Rang zehn vor, RB verpasste den Sprung auf Platz zwei.
Im neuen Jahr geht es für Leipzig am 13. Januar mit dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 weiter. Die Hertha muss am gleichen Tag zum VfB Stuttgart.