Bayerns Trainer Jupp Heynckes änderte seine Startelf im Vergleich zum jüngsten 1:0 bei Eintracht Frankfurt auf vier Positionen: Kimmich, Javi Martinez, James und Coman saßen auf der Bank, für sie spielten Alaba, Tolisso, Rudy und Lewandowski von Beginn an.
Kölns Interimstrainer Stefan Ruthenbeck beließ es nach dem 3:4 gegen den SC Freiburg bei zwei Wechseln: Anstelle von Rausch (muskuläre Probleme) und Guirassy (Nagelentzündung am großen Zeh) standen Jorge Meré und Handwerker in der Anfangsformation.
Klünter: Verteidiger im Angriff
Beim FC fehlte ein gesamtes Dutzend Spieler, doch die Rheinländer schlugen sich mit dem letzten Aufgebot in der Allianz-Arena prächtig. Klünter, als gelernter Außenverteidiger die einzige Spitze, postierte sich bei Ballbesitz Bayern rund zehn Meter hinter der Mittellinie, so machten die Gäste die Räume eng - und stellten die Münchner vor ein Rätsel.
Die Bayern hatten im ersten Abschnitt zwar 84 Prozent (!) Ballbesitz, ließen zu Beginn aber zwei gute Torchancen aus: Zunächst hatte Ribery nach einem Tolisso-Zuspiel vor Horn Probleme bei der Ballverarbeitung (5.), dann fand Müller nach Ribery-Pass seinen Meister im FC-Torwart (13.). Sonst aber spielte Heynckes' Elf zu eindimensional: Sie schlug etliche Flanken - bereitete dem Tabellenletzten damit aber keine Probleme. Während Köln leidenschaftlich verteidigte, ließen die Bayern den Ball zu langsam zirkulieren. So ging es mit einem 0:0 in die Kabine.
Bundesliga, 16. Spieltag
Lewandowski bricht den Bann
Zur Pause reagierte Heynckes auf den mäßigen ersten Abschnitt seiner Elf und vollzog einen Doppelwechsel: James und Coman ersetzten Vidal und Tolisso. Kurz nach Wiederbeginn boten sich Alaba (48.) und Lewandowski (51.) gute Chancen zur Führung, doch erst wenig später war der Bann gebrochen: Boateng hob den Ball in den Strafraum, Müller legte per Hinterkopf auf Lewandowski ab - und dieser überwand Horn (60.).
Kurz darauf traf Coman per Kopf die Latte (66.), und James fand in den Schlussminuten bei einem Schlenzer seinen Meister in Horn (85.). Dazwischen: dominante Bayern, verteidigende Kölner. Der FC, bei dem Führich als Joker zu seinem Bundesliga-Debüt kam, deutete im zweiten Durchgang besonders in Person des schnellen Klünters ein ums andere Mal auch Torgefahr an - und kurz vor Schluss hatte er gar den Ausgleich auf dem Fuß: Klünter zog von der Strafraumkante ab, doch Starke parierte super (87.). So blieb es beim 1:0 - und der Krönung von Riberys Rekord: Der Franzose stand gegen Köln zum 366. Mal für die Bayern auf dem Feld - häufiger als jeder andere Ausländer.
Mit dem Dreier gegen den FC zogen die Münchner an der Tabellenspitze auf neun Punkte davon - und treten am Samstag (15.30 Uhr) zum Hinrunden-Abschluss beim VfB Stuttgart an. Köln empfängt zur selben Zeit den VfL Wolfsburg.