Gladbachs Trainer Dieter Hecking musste im Vergleich zum 3:1-Erfolg in Hoffenheim auf Mittelfeldmann Hofmann (Innenbandteilabriss) verzichten. Für ihn kehrte Raffael in den Angriff zurück. Hazard wurde aus der Spitze auf die Hofmann-Position versetzt.
Bei den Mainzern nahm Coach Sandro Schwarz zwei Veränderungen gegenüber dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt vor: Maxim und Serdar spielten für Frei (Bank) und Latza, der wegen eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig ausfiel.
Bissige, aggressive und laufstarke Mainzer
Die Gäste aus Mainz benötigten im Borussia-Park keinerlei Eingewöhnungszeit. Die Schwarz-Elf war sofort drin im Spiel, lief die Mönchengladbacher mit allen drei Offensivkräften konsequent in deren Spielaufbau an und eroberte so mehrfach das Spielgerät zurück. Aus eigenen Umschaltbewegungen heraus resultierenden erste Abschlüsse von Serdar und De Blasis, die Sommer abwehren konnte (12.).
Keeper Sommer stand auch in der 19. Minute im Fokus, als er im Fünfer nach einer Bogenlampe von Gbamin zögerte und im Luftduell mit Diallo das Nachsehen hatte. Der Franzose köpfte vor dem Torhüter zum 1:0 ein. Für die Nullfünfer war es der verspätete Torjubel, denn schon zwei Minuten früher hätte Gbamin die Rheinhessen in Führung bringen können. Jedoch wurde der Mainzer bei der Schussbewegung leicht von Stindl getroffen und geriet damit aus dem Gleichgewicht. Weder Schiedsrichter Sven Jablonski noch Video-Assistent Wolfgang Stark schritten ein.
Zentner mit der Slapstick-Nummer des Jahres?
Die Borussen fingen sich in der unmittelbaren Phase nach dem Rückstand nur bedingt. Zwar spielten die Fohlen in mancher Szene schnell in die Spitze, aber mehr als einen Raffael-Schuss sowie ein harmloser Hazard-Lupfer sprang nicht heraus (beide 28.). Für die größte Torgefahr sorgte stattdessen Mainz-Keeper Zentner durch eine unfreiwillige Slapstick-Einlage: Der 23-Jährige schlug ein haarsträubendes Luftloch , rettete jedoch in letzter Sekunde vor Stindl (31.).
Bundesliga, 11. Spieltag
Mainz glänzte weiterhin durch eine optimale Raumaufteilung und büßte nur ein wenig Souveränität ein. Beinahe hätte die Schwarz-Elf dann sogar noch vor dem Pausenpfiff auf 2:0 gestellt: Doch nach Öztunalis Kunstschuss aus 13 Metern suchte der Referee die Review Area auf. Mit dem Ergebnis: kein Tor, da sich Serdar vor Öztunalis Schuss ein Foulspiel gegen Ginter geleistet hatte (39.).
Kein Elfmeter gegen Diallo
Gladbachs Trainer Hecking hätte schon zur Pause sein Wechselkontingent ausschöpfen können, doch der Borussen-Coach setzte nur durch die Hereinnahme von Kramer (für Jantschke) einen Impuls. Zwar machten die Fohlen nun auch mehr für die Offensive, die Durchschlagskraft blieb aber dieselbe wie vor dem Seitenwechsel. Bei Diallos Handspiel hatte Mainz derweil Glück, dass es keinen Handelfmeter gab (53.).
Gerade als der Schwung der Gladbacher wieder etwas zu verfliegen schien, glich die Borussia aus. Innenverteidiger Vestergaard, der schon in der Vorwoche getroffen hatte, köpfte nach einer Hazard-Ecke zum 1:1 ein (67.).
Alu-Pech bei Brosinski
Gladbachs Kombinationen liefen nun etwas runder. Auf der anderen Seite boten sich den Mainzer nun Freiräume gegen aufgerückte Borussen, sodass sich in der Schlussphase ein offenes Duell entwickelte, das beide Mannschaften für sich hätten entscheiden können. Die dickste Möglichkeit vergab Brosinski, der einen Freistoß aus 25 Metern an die Latte setzte (89.). Fischers Nachschuss wehrte Sommer zur Seite ab (90.) und sicherte seinem Klub damit zumindest den Punktgewinn.
Nach der Länderspielpause geht es für die Borussia am Samstag, 18. November, zum Abendspiel nach Berlin. Bereits am Nachmittag empfängt Mainz 1. FC Köln.