Hamburgs Trainer Markus Gisdol nahm gegenüber dem Pokalaus beim VfL Osnabrück (1:3) vier Änderungen in der Startformation vor. Mavraj fehlte mit Nackenproblemen, Douglas Santos stand aufgrund des bevorstehenden Wechels zur PSV Eindhoven nicht im Kader. Kapitän Sakai und Hunt mussten zunächst auf die Bank. Die Abwehrreihe bildeten so zusammen mit dem mit der Spielführerbinde bedachten Papadopoulos Diekmeier, Jung und Neuzugang van Drongelen. Die zuletzt angeschlagenen Ekdal und Kostic kehrten zudem zurück.
Augsburgs Coach Manuel Baum reagierte mit zwei personellen Wechseln auf die 0:2-Niederlage im DFB-Pokal beim 1.FC Magdeburg : Im Mittelfeldzentrum begann Koo statt Khedira, auf links bekam Caiuby den Vorzug vor Heller. Stafylidis, der vor einem Wechsel zum HSV steht, war erneut nicht im Aufgebot.
"Nächste Woche treffen sich die zwei Deppen vom DFB-Pokal", hatte Augsburgs Kapitän Baier erklärt, nachdem der HSV und der FCA als einzige Erstligisten in der ersten Pokalrunde ausgeschieden waren - jeweils gegen Drittligisten. "Da müssen wir schauen, dass wir anders auftreten", hatte Baier mit Blick auf den Bundesliga-Start gefordert.
Müllers folgenschwerer Jubel
Und tatsächlich zeigten sich die Augsburger in Hamburg von Beginn an engagiert. Doch auch der HSV hatte sich etwas vorgenommen und kam früh zur glücklichen Führung. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke kam Walace nach Doppelpass mit Hahn zur Flanke. Am langen Pfosten war Müller völlig frei und brachte den Ball mit der rechten Innenseite aufs kurze Eck - Hitz war dran, der Ball rutschte aber zur HSV-Führung hinter die Linie (8.).
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Die Ernüchterung für die Rothosen kam allerdings umgehend: Beim Torjubel (!) verletzte sich Müller bei der Landung nach einem Sprung am rechten Knie und musste wenig später ausgewechselt werden. Hunt bekam die nächste Bewährungschance (15.).
Augsburg drängt ohne Durchschlagskraft
Nach ordentlichem Start der Hamburger übernahmen die Gäste immer mehr das Kommando. Das Problem der Augsburger: Bei acht Abschlüssen in der ersten Hälfte wurde Mathenia nie richtig geprüft. Der Ex-Hamburger Gregoritsch versuchte es zudem mit einer Schwalbe, die Hanseaten konnten allerdings froh sein, dass es nach Jungs Einsatz gegen Finnbogason keinen Elfmeter gab (44.).
Nach Wiederbeginn spielte der HSV wieder konstruktiver nach vorne, entscheidend blieb aber die konsequente Abwehrarbeit. Immer wieder brachten die Augsburger zwar Flanken in den Strafraum, gefährliche Abschlüsse blieben aber aus. Die hatten eher noch die Hausherren, für die Hahn knapp über das Tor köpfte (65.) und Walace an Hitz scheiterte (80.)
Auch Hitz' Schuss kommt nicht durch
In der Nachspielzeit hätte es Torwart Hitz dann fast den Offensivspielern gezeigt: Der Keeper war bei einem Freistoß mit nach vorne marschiert, seine Direktabnahme wurde aber von Jung geblockt (90.+4).
So endete die Partie in Hamburg mit einem knappen HSV-Erfolg, bei dem die geplante Premiere des Videobeweises ausfiel: Dieser kam "aufgrund massiver technischer Probleme des Dienstleisters Hawkeye" nicht zum Einsatz, teilte die DFL mit.
Der HSV muss als nächstes am Freitag (20.30 Uhr) beim 1. FC Köln ran. Für Augsburg geht es samstags mit einem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach weiter (15.30 Uhr).