Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking sah nach dem rumpligen 2:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Rot-Weiss Essen keinen Grund für einen Wechsel. Ausgleichstorschütze Hofmann saß also erneut auf der Bank, ebenso wie Bobadilla. Neuzugang Grifo (Kapselverletzung) und US-Nationalspieler Johnson (Rücken) fielen kurzfristig aus.
Auch FC-Coach Peter Stöger war mit seiner Mannschaft in der ersten Pokalrunde erfolgreich gewesen. 5:0 hieß es am Ende bei der Leher TS . Der Österreicher machte es kurz und schmerzlos und vertraute auf dasselbe Personal.
Gladbach startet dominant
Das 87. Rheinderby sah zu Beginn eine deutlich aktivere Borussia. Die Hecking-Elf spielte es manchmal mit Ruhe und Gelassenheit, sowohl Kramer als auch Zakaria ließen sich im Spielaufbau fallen. Dann aber machten die Fohlen auch immer wieder Tempo. So knackten sie – auch mit Hilfe der aufgerückten Außenverteidiger – häufiger die beiden Viererketten der Kölner, die in der Anfangsviertelstunde fast ausschließlich in der Defensive beschäftigt waren. Hazard (6.), Stindl (9., 16.), Raffael (15.) und Zakaria (17.) brachten die Kugel aber nicht im gegnerischen Gehäuse unter.
Köln dagegen lauerte fast ausschließlich auf Kontermöglichkeiten und fuhr in der 19. Minute nach einem Elvedi-Ballverlust einen ersten gefährlichen Schnellangriff: Cordoba machte über die linke Seite Tempo und kam im Strafraum zum Abschluss. Vestergaard fälschte noch ab und erschwerte damit die Arbeit für Keeper Sommer, der glänzend reagierte.
Cordoba bleibt gefährlich
In der Folge waren die Gladbacher nicht mehr ganz so torgefährlich wie noch anfangs, auch weil der FC defensiv mitunter Jojic eine Reihe nach hinten zog, sodass sich eine Fünferkette vor der Vierer-Abwehrreihe formierte. Die Räume wurden verdammt eng, und die Hecking-Schützlinge fanden kein richtiges Mittel. Horn hatte in dieser Phase fast gar nichts zu tun.
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Offensiv blieben sich die Gäste treu: Kontern lautete das Stichwort. Nach einem erneuten Ballverlust (Zakaria) wurde es wieder brandgefährlich: Cordoba wurde steilgeschickt, suchte dann rechts im Strafraum aus spitzem Winkel das linke Kreuzeck, verzog jedoch (32.). Gladbachs Angriffsreihe war nach wie vor abwesend und kam erst in der ultimativen Schlussphase zu kleineren Möglichkeiten. Für Kölns Rausch endete die Begegnung nach einem Zusammenstoß mit Hazard vorzeitig. Jannes Horn kam noch vor dem Pausenpfiff (45.+3).
Elvedi trifft erstmals
Ähnlich wie im ersten Durchgang startete die Borussia auch in Halbzeit zwei dominant. Mit dem Unterschied, dass der Ball mit der ersten Möglichkeit diesmal drin war: Traoré bediente im Konter Elvedi, der das leicht, aber wohl entscheidend abgefälschte Zuspiel rechts am Fünfer erfolgreich verwertete (49.). Für den Rechtsverteidiger war es der erste Bundesligatreffer. Lange darüber freuen konnte er sich aber nicht, denn im direkten Gegenzug war er schon wieder gefordert und blockte gegen Cordoba in höchster Not (50.).
Tor des Tages: Nico Elvedi entscheidet mit seinem ersten Bundesliga-Tor das Rheinderby. Imago
FC-Coach Stöger brachte mit Guirassy (für Risse) einen weiteren Stürmer und forderte damit seine Mannschaft auf, mehr für die Offensive zu tun. Richtig gefährlich blieb aber eigentlich nur Cordoba, der sich aufrieb und stets für Torgefahr sorgte. Gladbach dagegen zog sich spürbar zurück und zeigte, dass man selbst ebenfalls gefährlich Konter fahren kann. Einhundertprozentige Möglichkeiten sprangen aber nicht heraus.
Klünter vermiest Bobadilla das perfekte Comeback
Bis in die Schlussphase blieb es somit hochdramatisch. Der eingewechselte Bobadilla hätte seiner Rückkehr mit einem Treffer die Krone aufsetzen können, doch Klünter verhinderte die vorzeitige Entscheidung (90.+2). Köln gelang es selbst mit der Brechstange nicht mehr und ging letztlich als knapper Verlierer vom Feld.
Gladbach ist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg zu Gast. Köln empfängt den HSV zur Partie am Freitagabend (20.30 Uhr).