Olympia

Bronze für das Neid-Team

Glücklicher 2:0-Sieg gegen Japan

Bronze für das Neid-Team

Jubeltraube: Doppeltorschützin Bajramaj im Mittelpunkt der Bronze-Gewinnerinnen.

Jubeltraube: Doppeltorschützin Bajramaj im Mittelpunkt der Bronze-Gewinnerinnen. dpa

Bundestrainerin Silvia Neid änderte ihre Startelf im Vergleich zur 1:4-Halbfinalniederlage gegen Brasilien nur auf einer Position: Im Angriff erhielt Smisek den Vorzug vor Mittag.

Die Neid-Elf tat sich enorm schwer, fand nicht in die Zweikämpfe und nicht ins Spiel. Immer wieder probierten die Akteurinnen es mit langen Bällen, die aber meist schlecht getimt waren. Die meist kleingewachseneren Japanerinnen agierten schnell, waren quirlig, ließen den Ball gut zirkulieren und stellten die Deutschen oft vor große Probleme. Ohno narrte am deutschen Strafraum gleich zwei Gegnerinnen und schoss dann mit rechts aus 16 Metern nur knapp über den rechten Torwinkel (14.).

Nach und nach erarbeitete sich die deutsche Elf mehr Spielanteile, gestaltete die Partie offener, ohne sich jedoch entscheidend durchsetzen zu können. Besser machten es die spielstarken Asiatinnen, die allein zwischen der 20. und 24. Minute viermal den Torschrei auf den Lippen hatten, doch Torfrau Angerer präsentierte sich in überragender Form und parierte unter anderem gegen Miyama und Yano in höchster Not.

Deutschland erlangte nach einer guten halben Stunde leichte Feldüberlegenheit, musste sich aber vor schnellen Kontern in Acht nehmen. Vor dem Strafraum gingen Prinz und Co. jedoch die Ideen aus. Die Aktionen waren viel zu durchsichtig, die japanische Abwehr hatte relativ leichtes Spiel.

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Bei Deutschland kam zur zweiten Hälfte Pohlers für Smisek. Das brachte aber zunächst auch nicht mehr Durchschlagskraft in der Offensive.

Dass es auch nach einer Stunde noch 0:0 hieß, hatte das DFB-Team vor allem Torhüterin Nadine Angerer zu verdanken. Sie musste auch nach dem Wechsel immer voll konzentriert sein, konnte sich über zu wenig Beschäftigung wahrlich nicht beklagen und rettete unter anderem gegen Sawa und Hara in klasse Manier.

Harter Kampf: Behringer (re.) versucht sich gegen die Japanerin Hara.

Harter Kampf: Behringer (re.) versucht sich gegen die Japanerin Hara. dpa

Silvia Neid brachte Bajramaj für Behringer sowie Okoyino da Mbabi für Laudehr und wollte so nochmal das Angriffsspiel ankurbeln. Und die Wechsel sollten sich auszahlen: Furumoto konnte einen Kopfball von Garefrekes nur abklatschen, Bajramaj schoss mit links aus ganz spitzem Winkel von links ein (69.). Eine zu diesem Zeitpunkt höchst glückliche Führung für Deutschland.

Die Führung gab dem DFB-Team deutlich mehr Sicherheit. Die Neid-Elf kontrollierte das Geschehen nun weitgehend, auch wenn die Japanerinnen natürlich auf den Ausgleich drängen wollten, was jedoch nicht gelang. Im Gegenteil, die nächste Chance ging wieder aufs Konto der Deutschen: Garefrekes köpfte nach einer Lingor-Ecke drüber.

Japans Bemühungen waren nicht effektiv genug, die deutsche Defensive stand nun gut organisiert und mit Übersicht. Und vorne stach noch einmal "Jokerin" Bajramaj, die aus neun Metern mit rechts ins linke untere Eck vollendete (87.).

Statistik

Deutschland - Japan 2:0 (0:0)

Deutschland: Angerer (Djurgardens IF) - Stegemann (Wattenscheid 09), Krahn (FCR Duisburg), Hingst Djurgardens IF), Peter (1. FFC Turbine Potsdam) - Laudehr (FCR Duisburg, 64. Okoyino da Mbabi/SC 07 Bad Neuenahr), Lingor (1. FFC Frankfurt) - Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Prinz (1. FFC Frankfurt), Behringer (Bayern München, 59. Bajramaj/FCR Duisburg) – Smisek (1. FFC Frankfurt, 46. Pohlers/1. FFC Frankfurt) - Trainerin: Neid

Schiedsrichter: Estela Alvarez (Argentinien)
Tore: 1:0 Bajramaj (68.), 2:0 Bajramaj (87.)
Zuschauer: 49.285
Gelbe Karten: Laudehr - Kinga