Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz nahm im Vergleich zum 3:1-Sieg über Budissa Bautzen in der Regionalliga Nordost nur einen Wechsel vor: Statt Förster (Bank) spielte Geisler.
Stuttgarts Trainer Hannes Wolf setzte mit Dortmund-Leihgabe Burnic und Akolo (kam aus Sion) auf zwei Neuzugänge in seiner Anfangsformation. Mit Aogo, Ailton (beide Rückstand), Badstuber (Gelb-Rot-Sperre) und Insua (Risswunde) fehlten mehrere Akteure im Kader. Kurzfristig fiel auch noch Baumgartl angeschlagen aus und wurde in der Startelf durch Gentner ersetzt. Burnic musste als Linksverteidiger starten.
Viteritti und Zimmer bestrafen VfB-Nachlässigkeiten
Nach abwartenden ersten Minuten ging Energie gleich mit der ersten Chance des Spiels in Führung - und profitierte dabei von einem Fauxpas in der Stuttgarter Hintermannschaft. Burnic war es letztlich, der unfreiwillig zum völlig freistehenden Viteritti vorlegte, der nur noch einschieben musste (6.). Die Schwaben waren in der Folge um kontrollierten Aufbau bemüht und erarbeiteten sich so auch mehr Spielanteile. Asano traf in der zwölften Minute aus abseitsverdächtiger Position die Querlatte. Cottbus blieb bei gelegentlichen Kontern gefährlich, Mamba verpasste nur knapp (14.).
DFB-Pokal, 1. Runde
Stuttgart hatte im weiteren Verlauf ein paar Halbchancen (Gentner 18. und 21., Brekalo 22.) - effizienter waren die Lausitzer: Nach einem Foul von Ofori an Mamba gab es Freistoß für Cottbus, den Zimmer sehenswert über die VfB-Mauer hinweg und mit Hilfe der Unterkante der Querlatte verwandelte (28.). In den Schlussminuten der ersten Hälfte verstärkten die Stuttgarter ein wenig den Druck, Terodde konnte den Ball zweimal in aussichtsreicher Position aber nicht richtig kontrollieren (38., 40.). So blieb es zur Pause beim Zwei-Tore-Rückstand für den Favoriten.
Brekalo sehenswert, Matuwila im Pech
Ein starkes Solo von Brekalo an mehreren Gegenspielern vorbei mit anschließendem Schuss ins rechte Toreck bescherte dem VfB bereits früh nach der Halbzeit den Anschlusstreffer (49.). VfB-Coach Wolf brachte danach innerhalb von zwölf Minuten mit Ginczek, Özcan und Donis für Asano, Ofori und Akolo gleich drei frische Kräfte für die Offensive. Doch statt erhöhtem Druck des Bundesligisten war es erstaunlicherweise Cottbus, das nach dem 1:2 wieder besser ins Spiel kam. Mit erhöhter Zweikampfintensität und früherem Stören verhinderten die Lausitzer, dass Stuttgart dauerhaft Druck aufbauen konnte.
Dies änderte sich auch in der Schlussphase nur bedingt. Denn zwar hatte der VfB nun wieder mehr Spielanteile, wurde aber nur selten zwingend. Der Ausgleich für die Gäste fiel schließlich mit einer gehörigen Portion Glück, denn Matuwila fälschte einen Querpass von Terodde zu Ginczek am Strafraumrand so unglücklich ab, dass er flach links unten im eigenen Tor landete (77.). Beide Teams suchten danach die Entscheidung. Viteritti verzog für Energie (80.), Brekalo schoss für den VfB knapp über die Querlatte (90.). So ging das Spiel in die Verlängerung.
Stein an die Querlatte - Förster wird zum Pechvogel
Durften am Ende doch noch jubeln: Die VfB-Spieler in Cottbus. imago
In der ersten Hälfte der Verlängerung präsentierte sich Cottbus bissiger und erzeugte auch nach vorne deutlich mehr Gefahr. Stein zielte mit einem Kopfball nach einer Standardsituation von oben auf die Querlatte (96.), Kaminski rettete gerade noch gegen Mamba (99.). In der turbulenten zweiten Verlängerungshälfte hatten beide Seiten noch die Chance zu Sieg: Weidlich verzog für Cottbus (113.), für Stuttgart scheiterte Ginczek im Eins-gegen-eins an Keeper Meyer (116.), ehe Freitas per Kopf nach einem Freistoß fast mit den Schlusspfiff nur knapp verzog (120.+3).
So musste das Elfmeterschießen entscheiden, in dem die ersten sieben Schützen allesamt verwandelten. Dann traf erst Ziegenbein den Innenpfosten und Özcan scheiterte an Meyer. Zum Pechvogel avancierte der erst kurz zuvor eingewechselte Förster, der beim zehnten Versuch mit dem Standbein wegrutschte und so links am Tor vorbeischoss. Damit stand der VfB in Runde zwei.
Cottbus gastiert nächsten Sonntag (13.30 Uhr) beim VfB Auerbach am 4. Spieltag der Regionalliga Nordost. Für Stuttgart steht am Samstag (15.30 Uhr) der Bundesligastart bei Hertha BSC an. Die Auslosung für die 2. Runde des DFB-Pokals findet am 20. August statt. Die Partien werden dann am 24. und 25. Oktober ausgetragen.