96-Coach Daniel Stendel wechselte im Vergleich zur herben 1:4-Pleite bei Greuther Fürth auf drei Positionen: Schmiedebach kehrte nach Muskelfaserriss zurück und ersetzte gemeinsam mit Ersatzkeeper Sahin-Radlinger und Sarenren Torhüter Tschauner, Strandberg (Achillessehnenreizung) und Bech (Zerrung und Grippe).
Frankfurts Trainer Nico Kovac gab nach dem 2:0-Derbysieg gegen den SV Darmstadt 98 und mit Blick auf die kommende Auswärtsaufgabe bei Bayer Leverkusen drei Akteuren eine Verschnaufpause. Hrgota und Geburtstagskind Gacinovic nahmen auf der Bank Platz, Vallejo stand nicht im Kader. Stattdessen spielten Hector, Besuschkow (Startelfdebüt) und Seferovic von Beginn an.
SGE-Coach Kovac reagierte auf das 4-4-2 von Hannover 96 und ließ seine Elf mit einer Dreierkette um den Japaner Hasebe auflaufen. Über die Außen machten Chandler und Oczipka Druck. Die ersten Minuten waren geprägt von aggressivem Pressing von beiden Seiten, das Tempo war hoch, die Ballverlustrate allerdings auch.
Rebic an die Latte
Eine erste Duftmarke setzte Hannover in Person von Harnik, aber Hradecky zeigte sich hellwach (2.). Die Eintracht ließ sich nicht lange bitten und stellte in der Folge den Zweitligisten, dem es an defensiver Organisation mangelte, mit schnellen Spielzügen über die Flügel durchaus vor Probleme. Rebic traf nach Chandler-Flanke den Querbalken (6.), Oczipka verfehlte knapp (13.).
Spielberichte
96 stabilisiert sich
Dass die Hausherren ihre gefährlichen Standardsituationen nicht gewinnbringend nutzen konnten, lag am Gegner, der von Kovac ("Hannover hat sehr gute Freistoß- und Eckenschützen") gut eingestellt wurde und Freistöße sehr hoch verteidigte. Nach einer halben Stunde hatte Hannover aus dem Nichts die Gelegenheit auf die Führung, aber Karaman scheiterte am herauseilenden Hradecky. Auf Frankfurter Seite fanden die gefährlichen Angriffe ihren Ursprung zumeist über die umtriebigen Oczipka und Rebic. Doch Besuschkow konnte die Vorarbeit nicht in Zählbares umwandeln (33.). Die letzte große Chance gehörte den immer stabiler agierenden Hausherren, Prib fehlte es aus kurzer Distanz allerdings an Präzision (36.).
Tawatha und Seferovic kontern Harnik
In der zweiten Halbzeit sollte es bis zur 53. Minute dauern, ehe Seferovic an einer Hereingabe des für Abraham eingewechselten Tawatha knapp vorbeirutschte. Dann ging es aber Schlag auf Schlag: Zunächst stand Harnik goldrichtig und spitzelte das Leder zur 1:0-Führung in die Maschen (57.). Fünf Minuten später war es Joker Tawatha, der nach Chandler-Flanke unbedrängt zum Ausgleich köpfen durfte (62.). In Minute 66 drehte die Eintracht unter freundlicher Mithilfe von Prib, der Seferovic unfreiwillig bediente, die Partie - 2:1 für den Bundesligisten.
Lukas Hradecky (re.) hält den Last-Minute-Strafstoß von Salif Sané (li.). imago
Sané scheitert in Minute 96
In der Folge schien Hannover wie gelähmt zu sein und musste sich erst einmal schütteln. Stendel reagierte und brachte mit Füllkrug und Sobiech für Harnik und Sarenren Bazee neue Impulse für die Offensive (78.). Erst kurz vor Spielende machte Hannover noch einmal Dampf. Erst scheiterte Füllkrug an Hradecky (88.), dann verzog Prib einen Freistoß (90.+2). Dramatisch wurde es in der Nachspielzeit: Mascarell brachte in der 95. Minute Sobiech im Sechzehner zu Fall, Schiedsrichter Dr. Kampka zeigte auf den Punkt. Sané übernahm die Verantwortung - aber auch der Senegalese konnte Hradecky nicht überwinden - und vergab.
Auf die Hannoveraner wartet am Montagabend (20.15 Uhr) mit dem VfL Bochum die nächste Herausforderung. Die Frankfurter Eintracht stellt sich am Samstag (15.30 Uhr) der Werkself aus Leverkusen.