Bundestrainer Joachim Löw verhalf Werner zu seinem Debüt in der DFB-Auswahl, Leipzigs Angreifer stand ebenso in der Startelf wie Podolski, der erstmals seit November 2014 und nach 859 Tagen von Beginn an auflief und bei seinem Abschiedsspiel die Kapitänsbinde trug.
Auf Seiten Englands gab Gareth Southgate nach vier Partien als Interimstrainer (2/2/0) seinen Einstand als Chefcoach. Er beorderte Keane in die Anfangsformation und bescherte dem Abwehrmann des FC Burnley die Premiere im Trikot der Three Lions.
England besser - Deutschland im Glück
In der deutschen Startelf fanden sich mit Hummels, Kroos und Podolski nur drei Weltmeister - neben einer Schar junger Akteure. Zu Beginn wirkte diese Mannschaft etwas unsortiert. Die Gäste von der Insel verfolgten derweil einen durchdachten Plan: ein hohes Pressing. England war spritzig, aggressiv und zielstrebig und hatte bald die ersten Chancen: Vardy stürzte alleine vor ter Stegen über ebendiesen, Schiedsrichter Damir Skomina entschied jedoch nicht auf Elfmeter - Glück für das DFB-Team (6.). Kurz darauf zielte Keane nach einer Ecke über das Gehäuse (7.).
Löws Mannschaft hingegen trat in der Offensive kaum in Erscheinung. Einzige Ausnahme in den ersten 45 Minuten: Podolski zielte aus 17 Metern über das Tor (37.). Sonst setzte ausschließlich England Akzente. Southgates Elf kaufte Deutschland den Schneid ab und kam zu weiteren Möglichkeiten: Diers Kopfball war zu unplatziert (26.), Lallana scheiterte am Pfosten (31.) und Alli bei einer Großchance an ter Stegen (41.). Deutschland konnte sich glücklich schätzen, zur Pause nicht ins Hintertreffen geraten zu sein.
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DFB-Elf legt zu - und trifft
Nach Wiederbeginn steigerte sich die deutsche Mannschaft, ließ weniger zu und tat selbst mehr für die Offensive. Brandt gab nach einer abgewehrten Ecke einen gefährlichen Schuss ab, verfehlte das Tor aber knapp (48.). Kurz darauf prüfte Dier auf der Gegenseite ter Stegen (55.), ehe der eingewechselte Schürrle von der rechten Seite in die Mitte zog, das lange Eck per Flachschuss jedoch nicht traf (61.).
Löws Team war nun deutlich präsenter, griffiger und spielfreudiger - und ging in Führung: Bei seinem Abschiedsspiel zimmerte Podolski den Ball aus rund 25 Metern in den Winkel (69.). Was für eine Geschichte! Wenig später hatte Sané die Chance zum 2:0 (73.), ehe Podolski unter stehenden Ovationen den Rasen verließ (84.). In den verbleibenden Minuten passierte nichts mehr. Es blieb beim 1:0 - dank des Treffers von Podolski.
Am Sonntag (18 Uhr) trifft Löws Team im WM-Qualifikationsspiel in Baku auf Aserbaidschan. England kämpft zur selben Zeit zu Hause gegen Litauen ebenfalls um den Einzug in die Endrunde.