Bundesliga

Von Heesen bestätigt: Klewer spielt

Nürnberg: Blazek muss auf die Bank

Von Heesen bestätigt: Klewer spielt

Daniel Klewer

Wachablösung in Nürnberg: Daniel Klewer rückt zwischen die Pfosten. imago

"Blazek muss aus dem Fokus genommen und geschützt werden und zur Ruhe kommen", begründete Thomas von Heesen die erwartete Maßnahme, nachdem der Tscheche in den vergangenen Wochen mehrfach patzte und zudem die Club-Fans beim 1:1 gegen Cottbus vor zwei Wochen mit einer "Zeigefinger-auf-den-Mund"-Geste gegen sich aufbrachte.

Klewer wird somit am Sonntag im Nürnberger Stadion seinen 17. Bundesliga-Einsatz absolvieren. Zuletzt stand er vor knapp 15 Monaten in der höchsten deutschen Spielklasse im Kasten. Am 16. Dezember 2006 wurde er beim 3:1 gegen Hannover 96 in der 30. Minute für den verletzten Raphael Schäfer eingewechselt und avancierte anschließend zum Spieler des Spiels (kicker-Note 2,5).

Klewer: Elfmetertöter auf dem Weg nach Berlin

Drei Tage später spielte er sich in die Herzen der Club-Fans: Im DFB-Pokal-Achtelfinale zu Hause gegen Unterhaching parierte der 31-Jährige im Elfmeterschießen gleich vier Versuche der Gäste. Im Viertelfinale gegen Hannover 96 wechselte der damalige Club-Trainer Hans Meyer den Schäfer-Vertreter in der 119. Minute der Verlängerung ein. Die Rechnung ging auf - Klewer parierte auch hier Elfmeter von Schröter und Stajner und führte den Club auf dem Weg zum Pokaltriumph zum 4:2-Erfolg (i.E.).

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Der kicker gab dem Ex-Rostocker, der 2004 vom FC Hansa nach Franken gekommen war, beide Male die Note 1 und kürte ihn zum Spieler des Spiels.

"Klewer ist jederzeit in der Lage, wertvoll für die Mannschaft zu werden", sagte von Heesen und stellt dem Blazek-Vertreter weitere Spiele in Aussicht. "Daniel hat die Chance, im Tor zu bleiben, wenn seine Leistung stimmt."

Blazek kann es "nachvollziehen"

Blazek (22 BL-Einsätze, kicker-Notenschnitt 3,32) selbst hatte schon im Vorfeld nach einigen Patzern mit einem Torwartwechsel beim FCN gerechnet. "Ich könnte es nachvollziehen," sagte der 34-Jährige am Donnerstag im kicker-Interview und nahm nochmals das Tor im UEFA-Cup-Spiel bei Benfica Lissabon (0:1) auf seine Kappe. "Warum ich den nicht gehalten habe, verstehe ich bis heute nicht." Im Rückspiel schied der Club bekanntlich äußerst unglücklich aus (2:2).

Jaromir Blazek

Aus dem Schussfeld genommen: Jaromir Blazek. imago

Nun darf also Klewer ran, und soll mit einer möglichst souveränen Leistung zum vierten Saison-Heimsieg des Tabellendrittletzten gegen den Dritten aus Hamburg beitragen. "Der HSV ist klarer Favorit", sagte der Ex-Hamburger von Heesen, der als Trainer noch nie gegen seinen früheren Verein gewinnen konnte. "Wir müssen ans Limit gehen und darüber hinaus. Wir müssen das Ergebnis erzwingen."

Ein dreifacher Punktgewinn gelang zuletzt vor drei Monaten am 9. Dezember gegen die Hertha (2:1). "Wir brauchen was Zählbares. Darum geht es", sagte von Heesen, der mit seinem Team am Wochenende wieder einmal die Abstiegszone verlassen könnte. So sein Ex-Verein Arminia Bielefeld nicht gegen Schalke 04 gewinnt. Fehlen wird dem Club Stürmer Jan Koller nach seiner Spuck-Attacke von Hannover. Für den Tschechen wird Angelos Charisteas in der Sturmmitte spielen. Voraussichtlich eingerahmt von den Außenstürmern Saenko und Vittek, dem das Comeback nach längerer Verletzung winkt.