Union-Coach Jens Keller wechselte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen den Karlsruher SC doppelt: Pedersen (Muskelverletzung im rechten Oberschenkel) und Zejnullahu mussten weichen, dafür rutschten Kapitän Kroos nach abgesessener Gelb-Sperre und Parensen in die Anfangsformation.
Münchens Trainer Vitor Pereira sah nach dem 2:0-Sieg im Duell mit dem 1. FC Nürnberg keine Veranlassung und verzichtete auf personelle Wechsel in seiner Startaufstellung. Damit schickte der Portugiese zum dritten Mal in Folge die identische Startelf ins Rennen.
Beide Teams gingen von Beginn an hohes Tempo. Sowohl Union, das im 4-1-2-3 agierte, als auch die Münchner Löwen, die in einem klassischen 3-4-3 aufliefen, schenkten sich nichts. Die Folge: viele Zweikämpfe und viele Ballverluste. Peu à peu kristallisierten sich allerdings die Hausherren als spielbestimmend heraus - eine erste Duftmarke in Richtung Tor setzte Polter, aber Uduokhai störte entscheidend (4.).
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Union lief früh an, spielte hohes Pressing, schaltete bei Ballverlusten der Gäste blitzschnell um und sorgte so für Gefahr in der Offensive. Polter (9.), Puncec/Kreilach (12.) und vor allem Kroos (21.) hatten in der Folge gute Möglichkeiten auf die zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente Führung.
Union drängt und trifft
Berlin machte weiter Druck, vor allem die Offensiv-Abteilung um Kroos, Hedlund und Skrzybski überzeugte mit schönen Spielzügen. Gegen tief stehende Löwen fehlte es der Keller-Elf allerdings an Durchschlagskraft. Erst kurz vor der Pause wurden die Köpenicker wieder zielstrebiger und fanden Lücken in der Gäste-Defensive. Während Leistner nach Polter-Ablage aus der Distanz noch knapp scheiterte (39.), machte es der omnipräsente Skrzybski kurz darauf deutlich besser, als er aus zwölf Metern zur 1:0-Führung einschob (41.).
Union-Offensivmann Skrzybski erzielt das 1:0 für die Eisernen. imago
Hedlund aus kurzer Distanz
Nach der Pause verwaltete Union aktiv das Ergebnis - die Berliner suchten jedoch weiterhin den Weg in die Spitze und hielten somit den Ball gegen uninspirierte Münchner weit weg vom eigenen Gehäuse. Nach rund einer Stunde brachte Löwen-Coach Pereira mit Aigner und Olic neue Impulse, musste dann aber mit ansehen, wie Polter, von Kreilach auf die Reise geschickt, Hedlund mustergültig in Szene setzte, sodass dieser aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste - 2:0 (61.).
Boenisch ans Aluminium
Nach dem Treffer schalteten die Hausherren ein bis zwei Gänge zurück und hätten nach einem individuellen Fehler der Sechziger durch Hedlund (65.) und kurz darauf Polter (68.) allerdings nachlegen können. Die Eisernen konnten sich allerdings glücklich schätzen, dass der Pereira-Elf nicht der Ausgleich gelang. Ba scheiterte per Kopf (72.), Boenisch traf nur den Querbalken (76.).
Die kurze Drangphase der Giesinger verebbte so schnell, wie sie gekommen war - die Münchner glaubten nicht mehr an die Sensation und gaben sich geschlagen. Die letzte Aktion der Partie gehörte den Hausherren in Person von Korte, der nach überstandenen Kreuzbandriss sein Saisondebüt feierte, doch der 26-Jährige fand seinen Meister in Ortega (89.).
Union Berlin empfängt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) die Würzburger Kickers an der Alten Försterei. Die Münchner Löwen haben am Samstag um 13 Uhr den FC St. Pauli zu Gast.