Wolfsburgs Trainer Valerien Ismael tauschte im Vergleich zur 0:3-Niederlage bei Borussia Dortmund fünf Startelf-Akteure aus: Bruma, Vierinha, Gerhardt, Gomez (alle Bank) und Seguin (nicht im Kader) machten Platz für Knoche, Blaszczykowski, Träsch, Didavi und Mayoral.
Bremens Coach Alexander Nouri nahm nach dem 2:0-Auswärtssieg in Mainz zwei Veränderungen vor: Kapitän Fritz (Gelb-Sperre) und verletzte Delany wurde durch Maximilian Eggestein und Veljkovic ersetzt.
Die 30.000 Zuschauer in der ausverkauften Wolfsburger Arena bekamen eine furiose erste Hälfte zu sehen, in der die Hausherren den besseren Start erwischten. Arnold (4.) und Rodriguez (7.) brachten das Bremer Gehäuse mit Distanzschüssen in Gefahr. Das erste Tor erzielten aber die Gäste mit ihrem ersten Angriff: Eine Flanke von Bauer landete bei Gnabry, dessen Schuss Rodriguez unhaltbar für VfL-Schlussmann Benaglio abfälschte (10.). Wolfsburg fand fast im Gegenzug die Antwort, doch Wiedwald war gegen Mayoral aus spitzem Winkel zur Stelle (12.). Stattdessen traf Gnabry sechs Minuten später erneut: Sané verlängerte einen Junuzovic-Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo der Nationalspieler die Kugel mit der Brust annahm und im Tor unterbrachte (18.).
Mayoral findet die Antwort - Wölfte scheitern zweimal am Pfosten
Diesmal allerdings gelang dem VfL sofort der Anschlusstreffer: Didavi verlängerte einen Eckstoß per Kopf zu Mayoral, der den Ball am linken Pfosten nur noch mit der Brust über die Linie drücken musste (19.). Nun entwickelte sich eine hektische Partie, in der die Ismael-Elf auf den Ausgleich drängte. Wiedwald parierte zunächst gegen Malli (22.), Sekunden später verpasste Didavi eine scharfe Flanke von links (23.). Weitere Chancen boten sich Blaszczykowski (26.) und Rodriguez (26.). Im Anschluss holten beide Seiten kurz Luft, ehe der VfL zu seinen zwei besten Ausgleichsmöglichkeiten kam: Erst zirkelte Didavi einen Freistoß über die Mauer und scheiterte am rechten Pfosten (36.), vier Minuten später lenkte Mayoral eine Flanke von Horn an den linken Pfosten (40.). Sekunden vor dem Pausenpfiff ließen die Niedersachsen eine Doppelchance liegen: Rodriguez scheiterte an Wiedwald, den Nachschuss brachte Horn nicht im Tor unter (45.+2).
1. Bundesliga, 22. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel blieb Wolfsburg am Drücker und schnürte Bremen tief in der eigenen Hälfte ein. Luiz Gustavo zwang Wiedwald zwei Minuten nach Wiederanpfiff mit einem verdeckten Schuss zu einer starken Parade (47.), kurz darauf hätte Bauer beinahe wie schon im Hinspiel (2:1) ein Eigentor erzielt: Eine Wölfe-Ecke lenkte der 21-Jährige Zentimeter neben den rechten Pfosten (51.). Fünf Minuten später traf der Verteidiger Wolfsburgs Knoche bei einem Klärungsversuch am Bein und hätte sich über einen Strafstoß-Pfiff nicht beschweren können (56.) In der Folge kamen Malli (62.) und Didavi per Kopf zu weiteren Chancen (63.). Der SVW konnte kaum für Entlastung sorgen, verteidigte aber leidenschaftlich gegen die anrennenden Wolfsburger.
Gomez und Ntep: Ismael wechselt offensiv
Tief frustriert: Wolfsburgs Trainer Ismael. imago
Ismael reagierte, versuchte die Offensivbemühungen seiner Mannschaft mit der Einwechslung von Gomez (63.) und Ntep (74.) zu befeuern. Allerdings gelang es Werder mit fortlaufendem Spiel immer besser zu verteidigen. Der Wolfsburger Schwung ebbte mehr und mehr ab. Malli (77.) und Gerhardt (83.) probierten es noch mit wuchtigen Schüssen, während Bremen durch einige Konter wertvolle Zeit von der Uhr nahm. Gebre Selassie (88.) und der eingewechselte Pizarro (90.+2) hätten für die Entscheidung sorgen können. So zitterte der SVW bis zur letzten Sekunde der mehr als vierminütigen Nachspielzeit, bis Schiedsrichter Stark die Partie abpfiff. Für die Hanseaten war es der erste Sieg in Wolfsburg seit April 2010.
Die Wölfe fahren am kommenden Spieltag zum Auswärtsspiel nach Mainz (Samstag, 15.30 Uhr). Der SV Werder will zur gleichen Zeit beim vom Ex-Bremer Torsten Frings trainierten SV Darmstadt punkten.