Darmstadts Trainer Torsten Frings gab seine Premiere im Oberhaus. Er übernahm in der Winterpause von Interimscoach Ramon Berndroth, dessen letzte Partie mit einem 0:2 bei Hertha BSC geendet war, und setzte zu seinem Einstand auf ein 4-2-3-1 mit Colak in vorderster Front. Schipplock blieb zunächst die Bank - ebenso wie Neuzugang Sam.
Auch bei Mönchengladbach saß ein Neuer auf der Bank: Dieter Hecking. Er sprang ein, nachdem Vorgänger Andre Schubert das Jahr 2016 mit einem 1:2 gegen Wolfsburg beschlossen hatte. Auch er schob das Debüt eines Winterzugangs auf: Kolodziejczak war vorerst Reservist. Hecking setzte auf eine Viererkette.
Hofmann und Raffael mit ersten Chancen
Die Gäste vom Niederrhein begannen furios: Sie ergriffen prompt die Initiative und erspielten sich früh gute Torchancen. Hofmann scheiterte per Flachschuss an Darmstadts Torwart Esser, der im kurzen Eck parierte (7.). Kurz darauf legte Hofmann für Raffael auf, der aus sieben Metern frei zum Abschluss kam und ebenfalls seinen Meister in dem bravourös parierenden Esser fand (10.).
Es war ein Beginn, der viel versprach - das Spiel blieb ebenso viel schuldig. Gladbach war zwar weiter das spielbestimmende Team und hatte rund zwei Drittel Ballbesitz. Allerdings spielten die Fohlen zu behäbig und verstanden es nicht, Löcher in die Hintermannschaft der Gastgeber zu reißen. Die Ausnahme blieb Wendts Gelegenheit, bei der der Schwede deutlich über das Tor zielte (34.).
Gondorf verzieht aus der zweiten Reihe
Darmstadt indes stand nach der Anfangsviertelstunde in der Defensive immer sicherer, trat in den ersten 45 Minuten allerdings auch nur selten in der Offensive in Erscheinung - zum ersten Mal bei einem Vorstoß über Heller: Der Flügelflitzer flankte in den Strafraum, Jantschke klärte in höchster Not am zweiten Pfosten zur Ecke (28.). Diese konnte Sommer zwar nicht festhalten, Sirigu jedoch auch nicht abstauben (29.). Später verzog Gondorf bei einem Distanzschuss (45.). Torlos ging es in die Kabinen.
1. Bundesliga, 17. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel hatte Wendt die erste Chance: Er verfehlte das lange Eck per Flachschuss aus rund 17 Metern (48.). Die 17.400 Zuschauer im ausverkauften Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor sahen zunächst das gleiche Bild wie im ersten Abschnitt: Darmstadt agierte aus einer abwartenden Haltung, Gladbach fiel kaum etwas ein. Bezeichnende Szenen: Auf der einen Seite hatte Heller einen harmlosen Distanzschuss (59.), auf der anderen Kramer (65.).
Pfosten! Hazard ohne Fortune
Wenig später glänzte Hazard mit einer feinen Einzelleistung, krönte diese allerdings nicht: Er schloss mit der Pike ab und scheiterte am Pfosten (66.). Dies war der Weckruf für die Lilien. Die Gastgeber wurden nun immer mutiger und frecher und machten Druck. Daraus resultierte zumindest eine sehr aussichtsreiche Möglichkeit: Sulu kam nach einer Ecke zum Kopfball, schloss jedoch zu mittig ab, sodass Sommer keine Mühe hatte (76.). Auch in der Schlussphase hielt Darmstadt mit Herz und Leidenschaft dagegen - und verdiente sich das Remis.
Ob Darmstadt darauf aufbauen kann? Der SVD empfängt am Samstag den 1. FC Köln (15.30 Uhr). Mönchengladbach spielt am gleichen Tag (18.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen.