FCA-Trainer Dirk Schuster wartete im Vergleich zum 0:0 in Leverkusen mit einem Personalwechsel auf und setzte auf Bobadilla an Stelle von Moravek.
Ebenfalls einen Neuen hatte Darmstadts Coach Norbert Meier gegenüber dem 1:1 gegen Hoffenheim an Bord: Mit Niemeyer, der eine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hatte, kehrte der Ersatz-Kapitän für Fedetskyy zurück ins Team.
In Augsburg startete die Partie mit hoher Einsatzbereitschaft und aggressivem Zweikampfverhalten auf beiden Seiten. Kombinationsspiel blieb zunächst ein Fremdwort, der lange Pass in die gegnerische Hälfte und das Lauern auf den zweiten Ball war vor allem bei Darmstadt das Stilmittel. Jungwirth verzeichnete aus der Ferne so die erste Torannäherung (13.).
Bobadilla trifft nur Aluminium
Der FCA bekam nach einer Viertelstunde mehr Klarheit in seine Aktionen, erste gelungene Stafetten brachten die Gastgeber gegen defensivstarke Lilien zwar in Strafraum-, aber kaum in Tornähe. Anders in Minute 23: Ji umdribbelte links Jungwirth, und im Zentrum traf Bobadilla nach Volleyabnahme nur das rechte Lattenkreuz (23.).
Längst hatten die Schuster-Schützlinge das Kommando deutlich übernommen, Konter des SV verpufften bereits im Ansatz. Und so konzentrierten sich die Gäste fast ausschließlich auf die Abwehr und die Arbeit gegen den Ball - mit Erfolg, denn die Aktionen der stets bemühten Fuggerstädter versandeten meist schon im Mittelfeld.
Pech dann für Augsburg, dass Bobadilla nach rüdem Foul von Niemeyer - der Kapitän sah Gelb (31.) - mit einer Schulterverletzung gegen Schmid ausgewechselt werden musste (35.). Dies hatte einen kleinen Bruch im Spiel des FCA zur Folge, die Hessen hatten nun vorübergehend etwas mehr Ballkontrolle.
Chancen-Triple vor der Pause
Diese ebbte schnell wieder ab - und den verdienten Lohn für seine Dominanz hätte Augsburg vor dem Wechsel fast noch eingefahren. Aber Stafylidis' Freistoß-Aufsetzer (42.), Finnbogasons zu schwacher Abschluss frei vor Esser (45.) sowie ein zu unplatzierter Schmid-Knaller (45.+3) blieben ohne Ertrag.
Ampelkarte gegen Guwara
Der Knackpunkt: Referee Guido Winkmann zückt die Ampelkarte gegen Leon Guwara. Getty Images
Weil der gelbverwarnte Guwara Sekunden vor dem Pausenpfiff im Mittelfeld im Übereifer in Baier hineinrauschte, musste sich Darmstadt auf einen zweiten Durchgang in Unterzahl einstellen.
1. Liga, 5. Spieltag
Mit Sirigu und Holland für Kleinheisler und Bezjak stärkte Meier mit Wiederanpfiff die Defensive. Aber nur vermeintlich, denn die erste Aktion des FCA mündete in das 1:0: Koo verschaffte sich rechts mit guter Ballannahme Platz zur Flanke. Die flog butterweich auf den Kopf von Finnbogason, der zwischen den beiden Innenverteidigern aus sieben Metern ins linke Eck einnickte (46.).
Heller vergibt die einzige Ausgleichschance
Nach Hitz-Unsicherheit hatte Heller die schnelle Ausgleichschance (48.), doch klar am Drücker blieben die Hausherren, die zwei große Gelegenheiten hatten, die Führung auszubauen. Doch weder Ji per Kopf (52.) noch Finnbogason frei vor Esser (57.) wussten diese zu nutzen.
Die 98er fighteten, kamen aber kaum einmal vielversprechend ins letzte Drittel. Augsburg kontrollierte das Geschehen, war defensiv sehr gefestigt, verpasste es allerdings bei weiteren Möglichkeiten, den Deckel draufzumachen (Kacar, 61., Ji, 74., Schmid, 77.). Zittern musste die Schuster-Elf dennoch nicht, denn die Kräfte der Lilien erlahmten in Unterzahl merklich, so dass auch eine echte Schlussoffensive der Gäste Fehlanzeige blieb.
Augsburg ist am Freitag in Leipzig zu Gast (20.30 Uhr), Darmstadt empfängt am Samstag den SV Werder Bremen (15.30 Uhr).