FSV-Coach Martin Schmidt stellte nach dem 1:2 in Dortmund viermal um: Für Brosinski, Clemens, Serdar und Onisiwo spielten Bussmann, De Blasis, Öztunali und Cordoba.
Auch Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann hatte im Vergleich zum 2:2 gegen Leipzig vier Neue an Bord: Toljan, Bicakcic, Schwegler und Polanski rückten für Kaderabek, Ochs, Vogt und Uth ins Team.
Mainz gelang bei sommerlichen Temperaturen ein Frühstart: Nach Mallis Eckball prallte das Leder von einem Hoffenheimer aufs linke Eck, Baumann kratzte es von der Linie. Aber De Blasis stand goldrichtig, von halbrechts köpfte der mit 1,65 Meter kleinste Spieler auf dem Platz aus fünf Metern hoch ins linke Eck (3.).
Die Führung verschaffte den 05ern Sicherheit. Während die TSG im Vorwärtsgang viele Fehler einstreute und zunächst nicht zum Zug kam, nutzte die Schmidt-Elf, die ab der Mittellinie energisch attackierte, sich ergebende Räume: De Blasis zwang Baumann mit einem Schlenzer zu einer Glanztat (13.).
Kramaric an den Pfosten - Doppelpack De Blasis!
Gegen das engmaschige Abwehrnetz der Mainzer, die im ersten Abschnitt drei Kilometer mehr Laufleistung als der Gegner abspulten, erarbeitete sich das optisch überlegene 1899 die erste Chance durch Kramaric, der am Pfosten scheiterte (21.). Das hätte das durchaus mögliche 1:1 sein können, war aber nicht mehr als ein Strohfeuer.
Wacher, einfach zielstrebiger präsentierte sich der 1. FSV: Gedankenschnell tankte sich Öztunali - regelgerecht mit Hilfe der Schulter - rechts bis zur Grundlinie durch und legte in den Strafraum zurück. De Blasis rauschte heran und vollendete aus acht Metern mit trockenem Flachschuss ins rechte Eck (23.).
Cordoba dankt Baumann - Erste Hoffnung durch Wagner
Damit nicht genug, wenig später machte Cordoba den Doppelschlag perfekt: Nach einem langen Pass kam der Stürmer halblinks im Strafraum gegen Schär zum Abschluss. Und Baumann ließ den Rechtsschuss des Kolumbianers aus elf Metern durch die Finger ins kurze Eck flutschen - 3:0 (27.)!
Nagelsmann reagierte, brachte Uth für Schär (36.). Und nur drei Minuten später keimte Hoffnung auf, Wagner vollendete Kramarics Zuspiel eiskalt (39.). Aber Mainz nahm dem Kontrahenten fast postwendend wieder den Wind aus den Segeln: Malli flankte auf De Blasis, der das Leder irgendwie nach hinten zu Öztunali lenkte. Aus elf Metern wuchtete der Rechtsfuß den Ball zum 4:1-Pausenstand unter die Latte (43.).
1. Liga, 2. Spieltag
Bussmann fliegt vom Platz
Mit Wiederanpfiff stand bei der TSG, die gegen eine Serie von zehn Sonntagsspielen ohne Sieg ankämpfte, Kaderabek für Toljan auf dem Rasen. Es dauerte gut zehn Minuten, bis Bicakcic die erste Möglichkeit in Abschnitt zwei hatte (56.). Wenig später war der 1. FSV dezimiert, Bussmann hatte den durchgebrochenen Kramaric vor dem Strafraum von den Beinen geholt. Eine harte Entscheidung, Donati war auf gleicher Höhe mitgelaufen (58.).
Uth holt zum Doppelschlag aus
Schmidt justierte seine Viererkette neu, Brosinski kam für De Blasis (61.). Ehe die Kraichgauer mit dem Mute der Verzweiflung anrannten und auf den zweiten Treffer drängten, hätte Cordoba fast auf 5:1 gestellt (62.). Es dauerte zehn Minuten, dann herrschte Hochspannung in der Mainzer Arena. Denn binnen zwei Minuten avancierte auch Joker Uth zum Doppelpacker: Erst nach Kramarics feiner Vorarbeit per Kopf (71.), dann mit wuchtigem Linksschuss aus der Distanz - nur noch 4:3 (72.).
Ausgerechnet Szalai!
Mainz wankte gewaltig. Rudys Schlenzer prallte von der Latte zurück (75.), Wagners Abschluss aus zehn Metern rauschte knapp drüber (80.). Ein weiterer Joker, ausgerechnet der ehemalige Mainzer Szalai, richtete es dann für sein Team, nachdem Baloguns Kopfball auf der Gegenseite knapp vorbeigerauscht war (82.): Kramarics Dribbling brachte die Abwehr der Gastgeber in Unordnung. Das Leder prallte zu Szalai, der aus vier Metern Lössl tunnelte - 4:4 (84.), gleichzeitig der Endstand in einer Wahnsinnspartie!
Mainz empfängt am Donnerstag in der Europa League AS St. Etienne (19 Uhr), in der Liga muss der FSV am Sonntag nach Augsburg (15.30 Uhr). Hoffenheim spielt am Samstag zu Hause gegen Wolfsburg (15.30 Uhr).