Mlapa in der Terodde-Rolle
Bochums Coach Gertjan Verbeek, der im Sommer beinahe seine komplette Offensive ersetzen musste, beorderte mit Stiepermann, Weilandt (beide Fürth) und Stöger (Paderborn) drei Neuzugänge in seine Startelf. Als Ersatz für Top-Torjäger Terodde wurde Mlapa im 4-2-3-1-System in der Spitze aufgestellt. Die Kapitänsbinde des verletzten Fabian trug Innenverteidiger-Kollege Bastians. Berlins neuer Trainer Jens Keller entschied sich für ein 4-3-3-System und brachte mit Hosiner (Rennes) und Pedersen (Köge) zwei externe Neuzugänge von Beginn an. Spielführer Kroos führte die Mannschaft auf den Rasen.
Bochum spielbestimmend - Berlin mit Pressing
Die Partie begann hart umkämpft mit vielen knackigen Duellen im Mittelfeld. Mehr Offensivdrang entwickelte zunächst der VfL vor heimischer Kulisse. Im Ballbesitz machte der Revierklub das Spiel bewusst breit und hatte in Person von Stiepermann einen omnipräsenten Spielmacher, der immer wieder die Strippen zog und prompt auch die erste Torchance verbuchte (9.).
Union versuchte immer wieder, den gegnerischen Spielaufbau mit aggressiven und hohen Pressing empfindlich zu stören. Bei eigenen Angriffen zeigten sich die Eisernen hingegen nur wenig kreativ und entwickelten keinerlei Durchschlagskraft.
Entsprechend blieben die Blau-Weißen spielbestimmend, beim Abschluss fehlte aber die letzte Konsequenz: Mlapa (25., 26.), Bastians (26.) und Eisfeld (40.) sorgten für ein Chancenplus für die Hausherren. Dennoch ging es torlos in die Kabinen.
Riemanns Aussetzer bleiben folgenlos - Bastians trifft
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Verbeek mit Angreifer Wurtz einen weiteren Neuzugang. Das Treiben auf dem Rasen war nun deutlich kurzweiliger als noch vor der Pause, da beide Teams offensiver agierten. Dabei hielt VfL-Torwart Riemann den Puls hoch, verlor erst den Ball als letzter Mann (48.) und spielte kurz darauf einen Fehlpass (49.) - Union wusste diese haarsträubenden Fehler aber nicht zu nutzen. Riemann selbst blieb unbeeindruckt, parierte sicher gegen Skrzybski (50.). Diese schwache Chancenverwertung der Eisernen wurde wenig später bitter bestraft: Nach einem Freistoß tauchte Wurtz frei vor Busk auf, der Torwart parierte, doch den Nachschuss versenkte Bastians zum 1:0 für Bochum im Tor (57.).
Kreilach bricht den Bann, doch Weilandt antwortet
Nun musste Berlin mehr investieren und gab Warnschüsse durch Hosiner (58.) und Kroos (59.) ab. Auf der anderen Seite verfehlte Weilandt den Winkel nur knapp (63.). Gerade als die Partie in der Folge etwas abzuflachen drohte, schlugen die Hauptstädter zu: Kroos nahm eine Scharfe Pedersen-Hereingabe in den Strafraum mit und flankte von der Grundlinie flach nach innen, wo Kreilach nur noch den Fuß hinhalten musste - 1:1 (72.). Die Freude darüber aber hielt nicht lange: Der eingewechselte Quaschner brachte den Ball flach nach innen, wo Busk schwach abklatschen ließ - Weilandt antizipierte gut und chippte das Spielgerät zur erneuten Bochumer Führungs ins Netz (77.).
Die Gäste mussten nun alles riskieren, bissen sich an der VfL-Defensive aber die Zähne aus. Der Revierklub kam hingegen zu vielversprechenden Kontersituationen: Wurtz (81.) und Quaschner (90., 90.+2) ließen eine vorzeitige Entscheidung aber liegen. Am Ende blieb es beim 2:1.
Bochum ist in der nächsten Woche am Samstag (13 Uhr) auswärts beim Karlsruher SC gefordert. Union bittet zwei Tage später zum Montagabendspiel (20.15 Uhr) gegen Dynamo Dresden.