Schweiz-Trainer Vladimir Petkovic tauschte nach dem 2:1-Erfolg über Serbien zweifach: Zuber war krank, Seferovic musste auf der Bank Platz nehmen. Embolo und Gavranovic durften dafür von Beginn an ran.
Costa Ricas Coach Oscar Ramirez nahm nach der 0:2-Niederlage gegen Brasilien drei Veränderungen vor: Campbell, Colindres und Waston starteten für Venegas, Urena und Duarte (alle Bank).
Aussichtsreiche Lage?
Die Schweiz befand sich vor Spiel drei in der Gruppenphase in einer ähnlichen Situation wie die deutsche Nationalmannschaft. Der Gruppensieg war realistisch, aber auch das Ausscheiden aus dem Turnier. Für Costa Rica war bereits klar, dass der Heimweg nach dem Spiel gegen die Schweiz angetreten wird.
Gruppe E - 3. Spieltag
Vor dem letzten Spieltag der Gruppe E verkündete Ruiz, der Kapitän von Costa Rica, das bisher zwei Niederlagen einfuhr, dass man "erhobenen Hauptes" gehen wolle. In der Partie gegen die Schweiz war bereits früh erkennbar, dass Los Ticos diese Ankündigung wahrmachen wollten. Costa Rica lief in der Anfangsphase Sturm - und die Schweiz? War nicht auf Betriebstemperatur. Lediglich Schlussmann Yann Sommer war zur Stelle und sorgte dafür, dass seine Mannschaft die Drangphase des Gegners schadlos überstand.
Schweiz schwimmt, Sommer glänzt
Denn in der 6. Minute hätte das Netz bereits zappeln können: Borges stand nach einer Hereingabe mutterseelenalleine vor dem Gehäuse der Nati, schloss per Kopf ab und zwang den 29-Jährigen Schlussmann der Schweizer zu einer Glanztat. Wenige Minuten später war Sommer geschlagen, doch Aluminium rettete. Colindres profitierte von einem Zusammenprall im Mittelfeld, schnellte auf das Tor zu, hielt aus 19 Metern drauf und ließ den Querbalken beben.
Costa Rica hatte den nötigen Mumm und traute sich etwas. So zog Oviedo einfach mal vom linken Strafraumeck ab und forderte erneut Yann Sommer im Schweizer Gehäuse, der den Ball gerade noch am Pfosten vorbeilenken konnte (19.).
Dzemailis Tor als Weckruf?
In der 31. Minute zappelte das Netz schließlich, aber auf der anderen Seite. Eine Lichtsteiner-Flanke wurde von Embolo quer vor das Tor gespielt. Dort stand Dzemaili, dessen Schuss aus kurzer Distanz nicht mehr entscheidend geblockt werden konnte. Der Führungstreffer kam nahezu aus dem Nichts - und dabei hätte es glatt 0:2 stehen können. Mit dem durchaus glücklichen Stand von 1:0 gingen die Mannschaften in die Kabinen.
Wie denn das? Bryan Oviedo wundert sich über den zwischenzeitigen Rückstand. Getty Images
Im zweiten Spielabschnitt spielte Costa Rica munter weiter, näherte sich durch einen Volley von Campbell das erste Mal wieder an (48.). Los Ticos behielten das Tempo bei und belohnten sich schließlich für den Aufwand: Waston stieg hoch und köpfte eine Campbell-Ecke zum hochverdienten Ausgleich - 1:1 (56.)! Nun hatte jede Mannschaft im Turnier mindestens einmal getroffen. Das Spiel flachte zunehmend ab – bis zur 78. Minute. Drmic war Empfänger einer Embolo-Flanke und köpfte das Leder an den Pfosten. Das wäre ein weiterer Nackenschlag aus dem Nichts für die mutigen Costa-Ricaner gewesen. Doch kurz vor Schluss der Partie passierte es dann doch: Joker Drmic schob die Kugel nach einem Zuspiel von Zakaria ein und bescherte der Schweiz die erneute Führung (88.).
Ruiz vom Punkt, Sommer im Pech
Aber das sollte es noch nicht gewesen sein: In der zweiten Minute der Nachspielzeit zeigte der Unparteiische nach Foul von Zakaria an Campbell auf den Punkt - Strafstoß für Costa Rica. Nur wenige Minuten zuvor war eine Elfmeter-Entscheidung aufgrund von Abseits revidiert worden (90.+1). Kapitän Ruiz brachte den Elfmeter über Umwege im Tor unter und sorgte persönlich für das Einhalten seiner Ankündigung - 2:2. Pechvogel war dabei Schlussmann Sommer, dem die Kugel nach Berührung der Latte auf den Rücken und letztlich Tor fiel - Eigentor (90.+3). Für die Nati reichte der eine Zähler dennoch, um Platz zwei und somit das Achtelfinale sicher zu machen.
Die Schweiz ist nun im Achtelfinale am Dienstag (16 Uhr) in Sankt Petersburg gegen Schweden gefordert. Der Gruppenerste Brasilien muss indes am Montag (16 Uhr) in Samara gegen Mexiko ran.