Brasiliens Coach Tite musste im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen die Schweiz auf Rechtsverteidiger Danilo (Schmerzen in der Hüfte) verzichten - der Ex-Wolfsburger Fagner begann. Thiago Silva übernahm die Kapitänsbinde von Marcelo.
Costa Ricas Trainer Oscar Ramirez brachte nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Serbien Oviedo für Calvo hinten links.
Logisch, Brasilien legte von Beginn an den Vorwärtsgang ein. Coutinhos erster Versuch aus 20 Metern ging deutlich über den Kasten (3.). Die beste Chance in der Anfangsviertelstunde hatte jedoch Costa Rica durch Borges, der nach schönem Flankenlauf von Gamboa freistehend aus zwölf Metern verzog (13.).
Gruppe E - 2. Spieltag
Im weiteren Spielverlauf leistete sich die Seleçao einige Abspielfehler und kam so zunächst kaum zu klaren Einschussmöglichkeiten. Gabriel Jesus traf zwar nach Marcelos Flachschuss-Vorlage in den Strafraum ins Tor, stand aber deutlich im Abseits (26.). Sekunden später zeigte sich Navas hellwach, der nach Steilpass auf Neymar rechtzeitig aus dem Tor geeilt war und Zentimeter vor dem Stürmer klärte (27.). Es war die beste Phase des Rekord-Weltmeisters, der durch Marcelo verzog (29.) und durch Gabriel Jesus nach Neymars gefühlvoller Flanke beim Kopfballversuch ein Offensivfoul beging (32.). Schnell verflachte das Spiel wieder und ging torlos in die Pause.
Douglas Costa bringt frischen Wind
Mit Wiederbeginn änderte Brasilien - nun mit Douglas Costa für Willian - die Gangart, Tites Schützlinge drückten aufs Tempo und kamen zu Chancen. Jesus traf per Kopf den Querbalken, im Anschluss wurde Coutinhos Schuss noch aus der Gefahrenzone gelenkt (49.). Navas rückte mehr und mehr in den Fokus, der bei Neymars Direktabnahme sensationell parierte (56.). Los Ticos konnten sich in dieser Phase kaum noch befreien, ein 1:0 der Seleçao lag in der Luft.
Wechsel und weiterhin viele Fouls sorgten Mitte des zweiten Abschnitts für Unterbrechungen - und Costa Rica bekam wieder etwas besser Zugriff. Die Mittelamerikaner hatten dann sogar die Chance zur Führung, doch Venegas köpfte freistehend Alisson in die Arme (68.). Ein schlimmer Ballverlust von Gamboa brachte Neymar in Position - der PSG-Superstar fackelte nicht lange und jagte den Ball aus 22 Metern knapp am rechten Tordreieck vorbei (72.).
Heftig diskutiert wurde in der 79. Minute, als Neymar nach leichtem Kontakt mit Gonzalez zu Boden ging, und Kuipers auf den Elfmeterpunkt zeigte. Das VAR-Team griff nach Sichtung der Bilder ein und sorgte dafür, dass der Niederländer den Strafstoß zurücknahm. Der Frust beim Favoriten war groß, Neymar und Coutinho holten sich die Gelbe Karte ab (81.).
Es begann die Schlussphase - und Costa Rica spielte wiederholt auf Zeit. Brasilien stürmte mit dem Mute der Verzweiflung bis zum Ende der regulären Spielzeit, brachte den Ball aber nicht in Navas' Kasten unter. Dann kam Coutinho. Der Barça-Star war nach Firminos gewonnenem Kopfballduell und Gabriel Jesus' ungewollter Ablage mit einem Schuss durch die Beine des Real-Schlussmanns zur Stelle und sorgte für den späten Führungstreffer der Brasilianer (90.+1). Neymar stockte in den Schlusssekunden per Abstauber gar noch auf (90.+7).
Am Mittwoch (20 Uhr) trifft die Seleçao im Moskauer Spartak Stadion auf Serbien. Im Parallelspiel sind die weiterhin punktlosen und bereits ausgeschiedenen Costa Ricaner in Nischni Nowgorod gegen die Schweiz gefordert.