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VfB Lübeck gewinnt auch sein drittes Spiel

Regionalliga Nord - 4. Spieltag

VfB Lübeck gewinnt auch sein drittes Spiel - Hildesheim ärgert Flensburg und steht vorne

Zum Zunge schnalzen: Mirko Boland (rechts) traf mit einer sehenswerten Direktabnahme zum zwischenzeitlichen 3:1 des VfB Lübeck gegen Hannover 96 II.

Zum Zunge schnalzen: Mirko Boland (rechts) traf mit einer sehenswerten Direktabnahme zum zwischenzeitlichen 3:1 des VfB Lübeck gegen Hannover 96 II. IMAGO/Lobeca

Regionalliga Nord - 4. Spieltag

Mit neun Punkten aus drei Spielen war der SC Weiche Flensburg 08 mustergültig gestartet. Auch am Mittwoch gegen den VfV 06 Hildesheim sah alles nach einem Sieg aus, Kramer brachte seine Farben per Kopf früh in Führung (16.). Doch mit einem Flachschuss von Göttel (36.) und einem schnellen Treffer durch Mensah Quarshie kurz nach der Pause (48.) drehte sich die Partie. Auch Gelb-Rot für Hildesheims Linksverteidiger Baghdadi in der 60. Minute wusste der SC nicht zu nutzen. Er drückte zwar und hatte Chancen, doch entweder fehlte die letzte Genauigkeit oder Pech - wie bei Kramers Lattenkopfball - stand dem Ausgleich im Weg. In der Nachspielzeit schloss Akdas sogar noch einen Konter zum 3:1 ab, die Niedersachsen springen damit an die Tabellenspitze.

Die Niederlage eines der wohl größten Konkurrenten um Platz eins wird der VfB Lübeck wohl gerne zur Kenntnis genommen haben. Der ehemalige Zweitligist selbst, wegen der Teilnahme am DFB-Pokal mit einer Partie im Rückstand, erfüllte sein Soll daheim gegen Hannover 96 II mit Bravour. Beim 4:1 machte Kölle in der 16. Minute den Anfang, der eine Hackenablage von Plume verwertete. Schon in der 23. Minute folgte der nächste Treffer, Boland scheiterte noch, im Nachschuss vollstreckte Grupe.

Doch die Talente aus der niedersächsischen Landeshauptstadt schlugen zurück, Evina verkürzte aus kurzer Distanz (28.). Das Spiel war jetzt eng und spannend, Boland nahm in der 48. Minute mit seinem 3:1 etwas den Dampf raus. Der Routinier setzte eine Direktabnahme sehenswert ins Netz. Das 4:1 durch Felix Drinkuth bereitete Boland vor (60.). Der letzte Aufreger vor 2782 Fans war die Rote Karte für Hannovers Gindorf nach grobem Foulspiels (78.), wenig später war der dritte Lübecker Sieg im dritten Saisonspiel unter Dach und Fach.

Bereits jetzt können sich die Fußballfans im Norden auf den Sonntag freuen, wenn die Lübecker zum neuen Tabellenführer Hildesheim fahren.

Etwas Tuchfühlung nach oben hält der SSV Jeddeloh II, der Kickers Emden deutlich besiegte (4:0). Der Aufsteiger steht nach vier Spielen noch immer punktlos am Tabellenende. Genauso wie BW Lohne nach dem 1:2 gegen Werder Bremen II, doch Lohne hat auch erst zwei Partien absolviert. Bitter für Lohne: Der Siegtreffer für den SVW II fiel in der zweiten Minute der Nachspielzeit, Schröder durfte jubeln.

Etwas durchatmen darf der FC Teutonia Ottensen, der bei Phönix Lübeck dank eines Istefo-Treffers in Minute 17 seinen ersten Saisonsieg feierte. Punkteteilungen gab es zwischen dem TSV Havelse und dem Bremer SV sowie zwischen dem BSV SW Rehden und Holstein Kiel II (jeweils 1:1). Für die Bremer immerhin der erste Zähler der noch jungen Saison. Die zweite Mannschaft des FC St. Pauli zog indes im direkten Duell am SV Drochtersen/Assel vorbei (3:1).

Wildes 3:3 in Norderstedt

Bereits am Dienstag standen sich Eintracht Norderstedt und die U 21 des Hamburger HSV zum Auftakt des 4. Spieltages gegenüber. Eintracht Norderstedt wollte gegen die Profi-Reserve endlich ihren ersten Sieg holen. Und schon in der 2. Minute sah es gut aus mit diesem Unterfangen, als Lüneburg am zweiten Pfosten eine Flanke ins Netz drückte.

Die Eintracht blieb gierig und Choi erhöhte in der 14. Minute mit einem Schuss ins kurze Eck auf 2:0. Wer weiß, vielleicht wäre es damit schon getan gewesen für ein bis dahin drückend überlegendes Norderstedt, wenn nicht Wallenborn in der 52. Minute im Strafraum die Notbremse gezogen hätte. Der Sünder sah Rot, den Elfmeter brachte Otuali im Tor unter. Aber nicht einmal 180 Sekunden später stellte Hoppe ebenfalls vom Elfmeterpunkt den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her.

Die Gäste gaben sich allerdings nicht auf und suchten weiter den Weg nach vorne. Ein Schuss von Fabisch aus der zweiten Reihe landete zum 2:3-Anschlusstreffer im Tor (67.). Jetzt war wieder alles drin, und tatsächlich, Beleme köpfte in der 78. Minute eine Hereingabe von Rexhepi zum Ausgleich ein. In der Nachspielzeit sah Norderstedts Bork wegen grobem Foulspiels noch Rot. Am Ergebnis änderte sich nichts mehr, nachdem der HSV II am Samstag gegen Jeddeloh II noch ein 2:0 in Überzahl verspielt hatte, zeigte er Dienstagabend eine herausragende Moral und steht mit acht Punkten nach vier Spielen auch tabellarisch ordentlich da, während Norderstedt seinen ersten Sieg an einem anderen Tag feiern muss.

stw